Villa Ruscheweyh - Seminarzentrum Stein Egerta (Kulturweg Station 6a)
1942 erwarb Rudolf Ruscheweyh ( 1905 – 1954 ) das 13’520 Quadratmeter grosse Grundstück auf Steinegerta von der Gemeinde Schaan. Der deutsche Kaufmann war Wehrmachts- und Verkaufsagent für die damalige Waffenfabrik Oerlikon AG der Industriellenfamilie Bührle, die 1941 in Eschen die Press- und Stanzwerk AG gründete. Ruscheweyh liess auf Steinegerta nach den Plänen der renommierten Architekten Carl Lippert und Arnold von Waldkirch aus Zürich in den Jahren 1942 bis 1944 einen Landsitz erbauen. Die Villa Ruscheweyh weist Elemente der konservativen deutschen Architektur wie der französischen herrschaftlichen Bauten des 18. und 19. Jahrhunderts auf. Die Verkleidung der Fassade mit hellem Kalkstein und der barocke Innenausbau in Eiche lassen den Bezug zu Frankreich erkennen, wo sich Ruscheweyh längere Zeit aufgehalten hatte. Die Anlage der Liegenschaft ist in Liechtenstein einmalig. Sie besteht aus einem Vorhof, der von einem Bedienstetengebäude sowie einem Garagen- und Stallgebäude flankiert wird. Daran schliesst sich eine Vorfahrt an mit einem zentralen Brunnen vor dem dazu quergestellten Hauptgebäude. Südlich vorgelagert befindet sich ein grosser Garten im Stil eines englischen Parks. Im ehemaligen Parkbad entstand 2005 eine kulturelle Sommerbühne. Das 1981 ins Eigentum der Gemeinde gelangte Anwesen wird seit 1982 von der Erwachsenenbildung Stein-Egerta als Bildungshaus und Begegnungsstätte geführt.