Alpgenossenschaften
Die beiden Schaaner Alpgenossenschaften Gritsch und Guschg bestehen in der heutigen Form seit dem Jahre 1503, also seit weit über 500 Jahren. Während der ersten ca. 450 Jahre davon waren sie augenscheinlich absolut notwendig für unsere Landwirte, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bis ins 20. Jahrhundert bei rund 90 Prozent lag.
Für sie war die Möglichkeit, ihr Vieh im Sommer zu alpen, wichtiger Bestandteil der Lebensversorgung, zumal man somit im Tal heuen und genügend Vorräte für den Winter anlegen konnte. Ohne diese Erleichterung über den Sommer wären einige wahrscheinlich verhungert. Ebenfalls waren die heute drainierten Rietflächen früher Sumpf- und Waldgebiete, die keinen Ertrag zuliessen.
Heutzutage ist der Anteil der Landwirte an der Gesamtbevölkerung zwar auf wenige Prozente gesunken, dennoch verhält es sich mit dem benötigten Nutzen keinesweg anders als früher. Die Landwirte, die es noch gibt, verfügen über wesentlich mehr Vieh als die früheren, und dazu kommt, dass aufgrund der Ausdehnung des Siedlungsraumes im Tal die Anzahl an landwirtschaftlichen Flächen im Dorf wesentlich geschrumpft sind. Die Notwendigkeit der Alpen für die Landwirtschaft ist also nach wie vor gegeben.
Aus der Geschichte der Schaaner Alpen Gritsch und Guschg
Gritsch
- Erste urkundliche Erwähnung des Namens im Jahre 1378
- Eigentum der Alpgenossenschaft Gritsch; ursprünglich eine Kuhalp
- 1'600 bis 2'570 m.ü.M.
- Grösse: 342 Hektar, 89 Ar, 37 m2
- Grenzen: Im Westen verläuft die Grenze unterhalb der Felswand des Hahnenspiels über die Notzhalda zum Naafkopf. Vom Naafkopf über das Bettlerjoch zum Augstenberg bildet die Staatsgrenze zu Österreich zugleich auch die Alpgrenze. Der Gritschergrat und die Tälehöhe begrenzen im Norden die Alp gegen Turna und Pradamee.
Mittlervalorsch
- Eigentum der Alpgenossenschaft Gritsch; ursprünglich eine Galtalp
- 1'000 bis 1'800 m.ü.M.
- Grösse: 174 Hektar, 78 Ar, 64 m2
- Grenzen: Das Gebiet liegt je hälftig im Saminatal und im Valorschtal. Es erstreckt sich vom Saminabach bzw. vom Valorschbach bis zum Hochegg. Südlich ist es von der Alp Vordervalorsch begrenzt, östlich von der Alp Hintervalorsch.
Guschg
- Erwerb der Alp im Jahre 1361
- Eigentum der Alpgenossenschaft Guschg; ursprünglich eine Kuhalp
- 1'400 bis 2'286 m.ü.M.
- Grösse: gesamtes Genossenschaftsgebiet (zusammen mit Stachler und Vordervalorsch) 583 Hektar, 38 Ar, 79 m2
- Grenzen: Das Alpgebiet grenzt gegen Süden beim Stachlerboda auf einer kurzen Strecke an den Malbunbach, verläuft dann über den Kalberböchel Richtung Weierböda zum Ochsenkopf, dem höchsten Punkt im Gebiet der Alp. Sassförkle, Stachlerkopf und Drei Kapuziner bilden die Wasserscheide zum Valorschtal. Die Grenze verläuft weiter entlang der drei Alpen Guschgfiel, Göschgle und Hintervalorsch zum Schönberg. Die Linie Schönberg, Drei Kapuziner und Tüftobel bildet die Grenze gegen das Vordervalorsch, das Bärgi und den Grosssteg.
Vordervalorsch
- Eigentum der Alpgenossenschaft Guschg; ursprünglich eine Galtalp
- 1'100 bis 2'050 m.ü.M.
- Grösse: siehe Guschg
- Grenzen: Das Gebiet liegt am rechten Hang des Saminatals. Es erstreckt sich vom Saminabach bis zum Grat zwischen dem Schönberg und den Drei Kapuzinern. Südlich ist es von den Alpen Grosssteg und Bärgi begrenzt, nördlich von der Alp Mittlervalorsch.
Alphütte Guschg