Schaaner Wald (Kulturweg Station 8)
Ehemals tropische Wälder mit Magnolien, Palmen und Zimt- bäumen mussten den Eiszeiten schon vor etwa einer Million Jahren weichen. Vor einigen zehntausend Jahren lastete auf unserem Rheintal eine gewaltige Eisschicht. Erst vor etwa 16’000 Jahren bildeten sich die Gletscher der letzten Eiszeit zurück. Gebirgspflanzen und nordische Pflanzen konnten sich als erste wieder ausbreiten. Im Talraum entstand eine tundraähnliche Vegetation. An trockenen Orten siedelten sich Steppenpflanzen, später Sträucher und Bäume an. Die Waldvegetation entwickelte sich von lichter Föhrenwaldsteppe und Haselgebüsch zum Eichenmischwald und zum Buchenwald, der als natürliche Urform unseres Waldes bis auf ca. 1’200 Meter Höhe, gemischt mit Ahorn, Linde, Esche, Eiche und Ulme, in dieser Zusammensetzung Fuss fasste. In sein natürliches Gepräge griff der Mensch zunächst nur vereinzelt und dann immer stärker ein, bis er ab dem 14. Jahrhundert Zustand und Zusammensetzung des Waldes weitgehend bestimmte. Zum Schutz des Waldes wurden 1530, 1658 und 1842 Waldordnungen erlassen, auf die 1866 das erste Waldgesetz und 1892 der erste Bewirtschaftungsplan nach heutigem Verständnis folgten. 1797 wurden die Wälder zwischen Schaan und Vaduz geteilt. Heute umfasst der Schaaner Wald 542 Hektaren, dazu kommen die Waldgebiete der Alpgenossenschaften Guschg mit 322 und Gritsch mit 179 Hektaren. Das am Fussabhang der Dreischwestern-Kette liegende Schaan ist infolge seiner topografischen Lage besonders exponiert für Rüfen. Neben den vier im Rüfekataster eingetragenen Rüfen, der Krüppelrüfe, der Quaderrüfe, der Forstrüfe und der Gamanderrüfe, berühren auch noch andere Rüfen teilweise das Schaaner Gemeindegebiet. Die damit verbundenen Gefahren konnten durch Verbauungen verringert werden.