Römerstrasse (Kulturweg Station 16)
Schon seit der Steinzeit verbanden alte Handelswege die Menschen der verschiedenen Kulturen auch über die Alpen hinweg. Spätestens ab der Römerzeit ermöglichte ein gut ausgebautes Strassennetz einen florierenden Fernhandel. Eine Römerstrasse bestand in unserem Gebiet meist aus einem bis zu 10 Meter breiten, in der Mitte erhöhten Schotterpaket, das auf beiden Seiten von Strassengräben zur Wasseraufnahme begleitet war. Auch die karolingischen Könige des 8. bis 10. Jahrhunderts waren an den Passstrassen interessiert. Sie sicherten sich diese durch die direkte Kontrolle der Strassenstationen. Das erste Mal taucht daher der Name Schaan im churrätischen Reichgutsurbar aus der Zeit um 842 / 43 auf. In dieser Auflistung aller kaiserlichen Güter wird in « Scana » ein königlicher Hof ( « curtis dominica » ) zusammen mit einer Kirche ( möglicherweise St. Peter ), einer Mühle, einem Fronschiff und einer Taverne genannt.
Im Gebiet des heutigen Liechtenstein war das Fuhrwesen bis ins 19. Jahrhundert von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Der Warenverkehr war streng reglementiert. Die Wegstrecke wurde in Rodbezirke eingeteilt ( zum Beispiel von Feldkirch bis Schaan ). Nur Gemeindebürger durften innerhalb ihres Bezirks Waren transportieren ( Rod = der Reihe nach ). Nach jedem Streckenabschnitt stand eine Zuschg ( = Sust, Umladestation für Fuhrwerke und Lagerhaus für Handelswaren ), zum Beispiel im Bereich der heutigen Druckerei Gutenberg in Schaan oder beim Gasthof Löwen in Nendeln.