Meierhof Gamander (Kulturweg Station 11)
Kaiser Karl VI. erhob 1719 die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg zum Reichsfürstentum Liechtenstein. Das Fürstliche Haus Liechtenstein stellt seither die Regierenden Fürsten des Landes. Der fürstliche Gutshof im Gamander oberhalb von Schaan war das erste grössere Bauvorhaben der neuen Landesherren. Von dem um 1720 errichteten Gamanderhof aus erfolgte die Bewirtschaftung der herrschaftlichen Güter. Das erwies sich aber als nicht rentabel, weshalb der Hof 1735 verpachtet und 1780 an die Gemeinde Schaan verkauft wurde. Zwischen 1787 und 2001 befand sich der Gamanderhof in Privatbesitz. Aus der Erbauungszeit datieren das Wohngebäude und Teile der Wirtschaftsgebäude. Die erhalten gebliebene östliche Hälfte der Stallscheune erhielt 1910 das heutige Dach und wurde 1919 nordwärts erweitert. Das Wohngebäude selbst wurde 1943 renoviert und innen neu ausgebaut. Seine Raumstruktur entspricht der einfachen mittelalterlichen Ordnung, wie sie im Alpenraum bis ins 19. Jahrhundert Anwendung fand. 2001 kaufte das Land Liechtenstein den Gamanderhof. Bei den 2005 durchgeführten Sanierungsarbeiten kam an der Westseite des Wohngebäudes der Originalputz von 1721 zum Vorschein. Die Malerei am Gebäude und die Fensterlaibungen wurden aufgrund überlieferter Formen bei den Sanierungen 1943 und 2005 / 2006 erneuert. Das Gebäude steht seit 1951 unter Denkmalschutz.