Kirche St. Peter (Kulturweg Station 3)
Schaan, erstmals 842 / 843 im Rätischen Reichgutsurbar schriftlich genannt, zählt zu den ältesten Pfarreien der Region. Die auf den Mauern des ehemaligen Kastells aus dem 4. Jahrhundert erbaute Kirche St. Peter ist das früheste Zeugnis der Christianisierung. Das christliche Gedankengut dürften römische Legionäre in die Region gebracht haben. Im Zusammenhang mit der in der Nordostecke des Kastells errichteten Taufkirche ( Baptisterium ) aus dem 5. Jahrhundert, dem ältesten Vorgängerbau der heutigen Kirche St. Peter, steht ein ausgedehntes Gräberfeld der christianisierten rätoromanischen Bevölkerung. Es zeugt vom Überleben kleiner christlicher Gemeinden im germanischen Rätien. Da sich das Gotteshaus im römischen Reichsgut befand, fiel es später an das karolingische Reich. Mit der Bildung der Grafschaft Vaduz erhielten die Landesherren auf Burg Vaduz das Patronat über St. Peter. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts kam es unter den regierenden Herren von Brandis zu einem vollständigen Neubau. Die heute noch erkennbaren Freskenreste im Innern der Kirche wurden Ende des 15. Jahrhunderts angebracht. Bei einem Brand, der die ganze Umgebung der Kirche heimsuchte, entstanden 1849 schwere Schäden an der Kirche, die 1823 durch eine Schenkung von Fürst Johann I. an die Gemeinde Schaan übergegangen war. Sie wurde 1958 baulich verändert und 1995 renoviert. Die Kirche steht seit 1951 unter Denkmalschutz.