Bildgasskappile (Kulturweg Station 13)
Das Bildgasskappile liegt am alten Prozessionsweg, der am Turm der alten Pfarrkirche St. Laurentius vorbei aufwärts zur Weggabelung der Bild- und Duxgass führt. Die Wegkapelle, der die Bildgass ihren Namen verdankt, ist schon von weitem erkennbar. Der Ziegelbau auf dem Tuffsteinsockel mit einer Biberschwanzeindeckung datiert aus der Zeit um 1895. Er erfuhr 1972 eine umfassende Renovation. Das Terrain der Kapelle wurde im Zuge des Strassenausbaus um 1970 angehoben und der Bereich um den Steinsockel zum grossen Teil mit Erde aufgefüllt. Der kubische Bau zeigt seitlich stark hervorstehende Doppeleckpilaster und an der Westseite im vorderen Giebelfeld als Verzierung vier als Kreuz sowie als Andeutung eines Architravs ( = Horizontalbalken ) über Eck versetzte Ziegel. Westlich angeordnet befindet sich die Öffnung mit geschmiedeter Gittertüre, an der Nord- und Südwand je eine neugotische Fensteröffnung. Das chorartige Joch der im Innern verputzten Kapelle erhielt ein relativ flaches Kreuzgratgewölbe mit aufgemaltem hellblauem Himmel und gelben Sternen. Die Wegkapelle aus dem Ende des 19. Jahrhunderts mit der für die Neugotik typischen Imitation aufgemalter Ziegel und weisser Fugen samt Ausstattung verdient Beachtung, gilt sie doch als einzigartiges Beispiel auf liechtensteinischem Gebiet. Bei der Renovation 2002 / 2003 wurde der Originalzustand des Kappiles und seiner Umgebung wieder hergestellt und die Figurengruppe der Heiligen Familie in die Kulturhistorische Sammlung übernommen. Heute befindet sich eine Wurzelschnitzerei des Balzner Künstlers Anton Gstöhl mit dem gleichen Motiv im Kappile.