Schaaner Weinbau (Kulturweg Station 4)
In Schaan dürfte seit der Römerzeit Wein angebaut worden sein. Die Weinberge reichten früher bis ins Gebiet St. Peter hinunter, wie wir Überlieferungen und alten Karten entnehmen können. Mit der Ausdehnung des Wohngebiets und durch den seit Ende des 19. Jahrhunderts mit der Bahn ins Land gebrachten Importwein wurden die Rebflächen immer weiter zurückgedrängt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts reichten sie noch bis zur Strasse Im Rossfeld oberhalb der Pfarrkirche. Bis in die Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts stand in Schaan ein Trubahirt zum Schutz der Trauben im Einsatz. Als zu dieser Zeit neue Quartiere erschlossen wurden, schrumpfte das Weinbaugebiet weiter zusammen. Als Ersatz wurden in den oberen Hanglagen im Südosten der Gemeinde neue Rebflächen geschaffen. Einzelne Kleinparzellen blieben auch in tieferen Lagen erhalten. In jüngerer Zeit entstand zudem unterhalb des Klosters St. Elisabeth ( Station Nr. 10 ) ein neuer Wingert. Heute beträgt die Rebfläche in der Gemeinde Schaan etwa 2,6 Hektaren, was landesweit dem drittgrössten Weinbauareal entspricht. 1808 betrug die Fläche noch rund 6,5 Hektaren, 1890 sogar 8,3 Hektaren. Zur Blütezeit des Weinbaus gab es in Schaan fünf Torkel. Nur einer davon, derjenige des Trubawörts, ist erhalten geblieben. Nachdem die Schaaner Winzer über Jahrhunderte hinweg hier ihren Wein gekeltert hatten, wurde der Torkelbetrieb in den Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts eingestellt. Heute dient das Torkelgebäude, in dem mit Ausnahme des Torkelbaums noch die ganze Einrichtung vorhanden ist, als Lagerraum.