Pestkappile (Kulturweg Station 7)
Das Pestkappile geht auf das Jahr 1740 zurück, als im Rheintal wieder einmal die Pest wütete. Im Liechtensteiner Oberland gab es zu jener Zeit nur die drei Pfarreien Balzers, Triesen und Schaan. Zum Kirchspiel Schaan gehörten auch Vaduz sowie seit der Einwanderung der Walser Planken und die Triesenberger Weiler Rotaboda, Fromahus und Prufatscheng. Weil die Bewohner des nördlichen Teils von Triesenberg aus Furcht vor der Seuche sonntags der Kirche fernblieben, gelobten sie, im Mühleholz ein Pestkappile zu errichten. Dieses Kappile enthält ein Bild der Heiligen Martin, Antonius, Sebastian und der Muttergottes – mit dem Blick von Prufatscheng ins Rheintal. Das im Jahre 1845 vom Bludenzer Maler Mathias Jehly gemalte Bild befindet sich heute als Leihgabe im Depot des Liechtensteinischen Landesmuseums. Kunstmaler Friedrich Kaufmann schuf anfangs der Fünfzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts im Zuge der letzten Renovation der kleinen Kapelle das heutige Bild nach dem Original von Mathias Jehly. Die erste umfassende Renovation erfolgte auf Drängen des damaligen Landesverwesers In der Maur bereits 1887. Im Jahr 1971 wurde das Pestkappile wegen der Strassenkorrektion von seinem markanten Standort im Mühleholz an den heutigen Standort am Fürstenweg im Duxwald versetzt.