Alte Pfarrkirche St. Laurentius - Alemannischer Siedlungskern Specki (Kulturweg Station 15)
Die früheste Nennung der alten Pfarrkirche St. Laurentius ( « ecclesia Sancti Laurentii » ), deren Baugeschichte bis heute im Verborgenen liegt, erfolgte in einer päpstlichen Ablassurkunde aus dem Jahr 1300. Der romanische Turm, der als einziges Relikt der alten Kirche übrigblieb, weist jedoch auf einen älteren Bau hin. Der Turm dürfte im 12. Jahrhundert errichtet worden sein und stellt ein ungegliedertes, fünfgeschossiges, nahezu quadratisches Bauwerk dar. Im vierten Geschoss blicken zweigliedrige und im fünften dreigliedrige Schallöffnungen nach allen vier Seiten. Bei der 1970 durchgeführten Renovation des Turmes, der seit 1951 unter Denkmalschutz steht, verschwand der vermutlich barocke Aussenverputz mit aufgemalten Zifferblättern der einstigen Turmuhr unter einem modernen Bewurf. Da beim Abbruch der alten Kirche im Jahr 1900 die Grundmauern zerstört wurden, können mögliche Vorgängerbauten oder bauliche Veränderungen nicht mehr nachgewiesen werden.
Dennoch wird angenommen, dass sich an dieser Stelle schon früh eine Kirche für die gegen Ende des 6. Jahrhunderts eingewanderten und später christianisierten Alemannen befunden hatte. Bei Grabungen in der Specki zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde westlich des heutigen Friedhofs ein alemannisches Gräberfeld mit den typischen Beigaben wie Saxe, Armringe und Zierscheiben freigelegt. Sie lassen Rückschlüsse auf eine Siedlung der Alemannen in der Specki zu.