«Ich kann nicht lange stillsitzen»
Wer jemanden zum Anpacken sucht, ist bei Carmen Schalhas an der richtigen Frau. Die Leiterin des Reinigungsteams und stellvertretende SAL-Leiterin lebt seit 30 Jahren bei der Schaaner Gemeindeverwaltung das Motto: «Geht nicht, gibt’s nicht!»
1. Im Jahr 1991 hast du als Aushilfe in der Reinigung des GZ Resch begonnen. Heute leitest du ein Team von 13 Mitarbeitenden. Lebst du den «amerikanischen» oder, besser gesagt, den «Schaaner Traum»?
Man kann sagen, dass ich jetzt meinen Traumjob ausübe – aber als ich bei der Gemeinde Schaan begonnen habe, war das überhaupt nicht meine Vision. Ich brauchte damals einen Job und war einfach froh, etwas gefunden zu haben. Eigentlich wollte ich Elektrikerin werden – aber das fand mein Papa keine gute Idee. Was ich jedoch als Mutter von Anfang an sehr an der Gemeinde geschätzt habe, war ihre Grosszügigkeit und familienfreundliche Einstellung. Auf jeden Fall gefiel es mir so gut, dass ich nach einiger Zeit in das Reinigungsteam des ehemaligen Rathaussaals wechselte und die Ausbildung zur eidgenössisch diplomierten Hauswartin absolvierte. Eine tolle Zeit, in der ich viel gelernt habe. Und eine Entscheidung, die mir schliesslich den Aufstieg zur Leiterin des Reinigungsteams ermöglicht hat. Ich liebe meine Arbeit. Sie ist extrem abwechslungsreich, ich kann meine handwerkliche Ader ausleben und ich arbeite mit einem tollen Team zusammen. Was gibt es Besseres?
2. Neben der Raum- und Platzpflege bist du mit deinem Team in die Vorbereitungsarbeiten für Anlässe im SAL involviert. Was machst du am liebsten?
Mit coolen Leuten zusammenarbeiten, die am gleichen Strick ziehen. Welche Aufgabe wir genau anpacken, ist eigentlich nebensächlich.
3. Und welche Tätigkeit ist mehr ein Muss für dich?
Definitiv Büroarbeit. Ich bin nicht der Typ, der lange stillsitzen kann.
4. Bei einem so vielseitigen Job passiert sicher das eine oder andere Missgeschick. Verrätst du uns eines?
Da ist tatsächlich schon so manches passiert. Zum Beispiel gab es eine Situation, als wir den neuen grossen Saal für die Eröffnungsfeier vorbereiteten. Auf einer Hebebühne waren 13 Tische geladen – allesamt noch eingepackt. Und plötzlich kippte die Ladefläche und alle Tische fielen zu Boden. Der «Hick» im Boden erinnert noch heute an diesen grossen Schock. Ein andermal mussten wir den Lindahofboden vom fasnächtlichen Treiben reinigen. Wir haben mit Wasser geschrubbt – und vergessen, dass die Temperaturen dafür zu kalt waren. Auf jeden Fall gefror das Wasser in kurzer Zeit zu einer riesigen Eisfläche. Uns blieb nur noch, Salz darüber zu streuen … wir befürchteten schon, mit dieser Aktion in den Wingertesel zu kommen.
5. Und dein Highlight in den vergangenen 30 Jahren bei der Gemeindeverwaltung?
Als ich Reinhard Fendrich einen Wein servieren durfte und er ein paar Worte mit mir plauderte. Ein unglaublich netter Typ! In toller Erinnerung bleibt mir auch die 300-Jahr-Feier. Der österreichische Bundespräsident Van der Bellen kam zu uns und lobte uns, wie wunderbar wir den SAL vorbereitet hätten. Das macht schon stolz!
Bildnachweis: Brigitt Risch