«Wir fördern gerne, was der Umwelt hilft»
Schon seit Jahren engagiert sich die Gemeinde Schaan für nachhaltiges Handeln. Dabei setzt sie nicht nur in der Verwaltungstätigkeit und bei den Gemeindeliegenschaften auf die Nutzung und Produktion erneuerbarer Energien, sondern unterstützt insbesondere auch die Bevölkerung bei der nachhaltigen Ausgestaltung von Alt- und Neubauten.
Schaan leistet seinen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems. Dazu gehört unter anderem die finanzielle Unterstützung und Förderung von Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und zur Nutzung erneuerbarer Energien. «Mit diesen Fördermitteln, die zusätzlich zu den auf dem Energieeffizienzgesetz basierenden Landesbeiträgen ausbezahlt werden, wollen wir Bauherren und Liegenschaftsbesitzer anregen, noch mehr Investitionen im Sinne des Klimaschutzes zu tätigen», sagt Gemeindevorsteher Daniel Hilti.
Alle Fördermassnahmen auf einen Blick
Umfassend dargestellt sind die Förderleistungen der Gemeinde Schaan und die Voraussetzungen, um in deren Genuss zu kommen, in einem Reglement, das sich auf der Webseite www.schaan.li findet. Dort zeigt sich, wie gross die Bandbreite der geförderten Massnahmen ist. Sie beginnt schon bei der Wärmedämmung von Altbauten. «Denn die Beheizung des Altbaubestands stellt den grössten Energieverbrauchssektor dar. Gleichzeitig steckt darin aber auch das grösste, einfach realisierbare Einsparpotenzial. Mit einer Nachdämmung lässt sich der Verbrauch von Heizenergie um bis zu 50 Prozent – und in Einzelfällen sogar noch mehr – reduzieren», sagt Vorsteher Daniel Hilti.
Neubauten werden wiederum insbesondere dann gefördert, wenn sie dem Minergie-A- oder Minergie-P-Standard entsprechen. Solche Gebäude verfügen über eine verbesserte Wärmedämmung sowie ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und nutzen erneuerbare Energien.
Grosses Potenzial in Sachen Nachhaltigkeit liegt darüber hinaus auch in den Anlagen zur umweltschonenden Wärme- und Stromerzeugung. Dazu gehören Stückholzheizungen und Feuerungen mit Pellets, Wärmepumpen, thermische Sonnenkollektoren und Photovoltaik- sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Deren Einbau wird stets gefördert, ob es sich nun um eine Nachrüstung oder um einen Neubau handelt.
Einfacher Zugang zu umfassender Beratung
Es versteht sich von selbst, dass nicht jeder Bauherr über die Zeit und das Vorwissen verfügt, sich umfassend mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Aber auch dafür bietet die Gemeinde eine Lösung. «Wir fördern Energieberatungen mit einem Betrag von 500 Franken. Nähere Informationen zum Vorgehen sind bei der Gemeindebauverwaltung erhältlich. Der Förderbeitrag kann auch mit dem Förderbeitrag des Landes für die Sanierungsberatung von Gebäuden kumuliert werden», sagt Daniel Hilti.
Ausserdem beraten Architekten sowie Handwerker und Installateure des lokalen Gewerbes werden ihre Kunden gerne bei der Planung und Realisierung von Massnahmen zur Förderung energieeffizienter Lösungen und unterstützen sie mit ihrem Fachwissen. «Dass diese Zusammenarbeit bestens funktioniert, zeigen die Erfahrungen der vergangenen Jahre», sagt Daniel Hilti weiter. «Ich freue mich daher, auch im Namen der Gemeinde Schaan, mit der Bevölkerung zusammen im Sinne des Klimaschutzes zusammenzuarbeiten und die Anstrengungen für unsere Umwelt unterstützen zu dürfen. Denn wir fördern gerne, was der Umwelt hilft.»
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Dass die Fördermittel rege in Anspruch genommen werden, zeigt ein Blick in die letzten Gemeinderechnungen. «Im Durchschnitt haben wir rund 400'000 Franken pro Jahr für die Massnahmen im Sinne der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien budgetiert. Je nach Nachfrage werden diese Mittel mehr oder weniger ausgeschöpft. 2020 haben wir 291'000 Franken ausgeschüttet, 2021 waren es 478'000 Franken. Nachtragskredite für dieses Konto bewilligte der Gemeinderat bisher aber immer sehr gerne. Für die kommenden Jahre rechne ich ohnehin mit einer noch grösseren Nachfrage seitens der Bauherren und Liegenschaftsbesitzer.» Diese wiederum schätzen die Unterstützung von Land und Gemeinden. «Die Rückmeldungen lauten in aller Regel, dass die Förderung von Land und Gemeinde überaus grosszügig ist. Manchmal höre ich aber auch die Befürchtung heraus, dass die Massnahmen zurückgefahren oder eingestellt werden könnten. Davon gehe ich jedoch nicht aus. Eher rechne ich mittelfristig sogar mit einer Ausweitung.»
Einen weiteren wichtigen Schritt für die Zukunft sieht Daniel Hilti ausserdem im noch brachliegenden Potenzial zahlreicher grosser Dach- und Fassadenflächen auf und an Industrie- sowie Gewerbeliegenschaften. «Das ist ein Thema, dem sich Land und Gemeinde zusammen mit den Unternehmen künftig noch stärker widmen müssen.»
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Fotos: Brigitt Risch