
Schaan baut Solarenergie weiter aus
Der Grossteil der Schaaner Gemeindeliegenschaften ist bereits mit PV-Anlagen bestückt. In den vergangenen Monaten hat die Gemeinde weitere wegweisende Projekte zur Gewinnung von Solarenergie umgesetzt, und mit einer faltbaren PV-Anlage auf der Deponie Forst befindet sich ein vielversprechendes Vorhaben in der Pipeline.
«Die Gemeinde wird in ihrem eigenen Einflussgebiet (eigene Liegenschaften, Verwaltung usw.) ‹saubere›, erneuerbare Energie gemäss jeweils aktuellen Standards einsetzen.» Dieser Satz stammt aus dem Strategiepapier Standort Schaan für die Jahre 2025 bis 2029. Dass es sich nicht um eine Phrase handelt, zeigen beispielhaft einige Massnahmen, die in absehbarer Zeit für noch mehr Solarenergie «Made in Schaan» sorgen werden.
Faltbare Anlage auf der Deponie Forst
Wie die Gemeinde im vergangenen Jahr verkündet hat, soll auf der Deponie Forst eine faltbare Photovoltaikanlage entstehen, die den Anlieferungsplatz überdeckt. Bei Regen, Schnee oder starkem Wind wird sie automatisch eingefahren. «Das anvisierte Projekt wird eine Leistung von rund 205 Kilowatt Peak erbringen und genug Energie produzieren, um 54 Einfamilienhäuser mit Strom zu versorgen», sagt Liegenschaftsverwalter Mani Konrad. Geplant ist derzeit, dass die Anlage mit einer Fläche von 1030 Quadratmetern bis Ende dieses Jahres fertiggestellt und einsatzbereit ist. Den produzierten Strom verkauft die Gemeinde dann zu 70 Prozent an ein Gewerbeunternehmen. Die restlichen 30 Prozent werden ins Netz der LKW eingespeist.
Innovative Solarfolien beim Schulzentrum Resch
Noch früher Strom produzieren können die Solarfolien, welche die Gemeinde derzeit im Rahmen eines Pilotprojekts testet. Dazu kommt eine Folie auf Basis organischer Halbleitermaterialien zum Einsatz, die sich durch besondere Flexibilität, Leichtigkeit und Umweltfreundlichkeit auszeichnet. Sie lässt sich auf verschiedenen Untergründen wie Metall, Beton, Bitumen oder Kunststoff anbringen. Die elektrische Verbindung erfolgt über vorkonfektionierte Anschlussleitungen, was die Installationszeit erheblich verkürzt. Die Testanlage bei den Fahrradständern vor der Sporthalle des Schulzentrums Resch besteht aus zwölf Solarfolien mit einer Gesamtleistung von 660 Watt. Derzeit wird überwacht, welche Leistung diese Folien tatsächlich bringen. Das Ziel ist es, den Strom zur Ladung von E-Bikes bei den Fahrradständern wieder zur Verfügung zu stellen. Wird das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen, zeigt es exemplarisch auf, wie neue Technologien dazu beitragen können, die Energieversorgung nachhaltiger, intelligenter und baulich unaufdringlicher zu gestalten», sagt Mani Konrad.
Batteriespeicher und vier neue PV-Anlagen
Schon bald am Netz sind auch die neuen PV-Module auf dem Dach des Kleinen Saals im SAL-Komplex. Ihre Installation sollte bis August abgeschlossen sein. Dann erbringen sie eine Leistung von 140 Kilowatt Peak. Im vergangenen Jahr ans Netz gegangen sind die PV-Anlagen auf dem Dach des Tennishauses Dux mit einer Leistung von 32,7 Kilowatt Peak und auf jenem des Forstwerkhofs mit 17,6 Kilowatt Peak. Tennishaus und Forstwerkhof verfügen zusätzlich über die ersten Batteriespeicher in Gemeindeliegenschaften. Hinzugekommen ist 2024 ausserdem eine PV-Anlage auf der Liegenschaft Schmedgässle 2. Das Besondere an ihr sind die lichtdurchlässigen Module bei der horizontalen Treppenhausverglasung. Zusammen mit den weiteren Modulen auf dem Dach bringen sie eine Leistung von 12,4 Kilowatt Peak. Alle vier Anlagen zusammen können nach der Installation der Module auf dem Kleinen Saal rund 45 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der zitierten Massnahme aus dem Strategiepapier Standort Schaan.
Fotos: Julian Konrad