Der Werkhof macht den (Wander-)Weg frei
Eine Stunde und 15 Minuten zur Ruine Wildschloss, 20 Minuten bis Dux und anderthalb Stunden bis nach Planken oder Bendern. So steht es auf einigen der vielen Wegweiser beim Busbahnhof Schaan. Für den Unterhalt dieser Wanderwege ist nicht etwa das Land zuständig, sondern die jeweilige Gemeinde oder Bürgergenossenschaft. In Schaan erfüllt der Werkhof diese Aufgabe.
Landesweit gibt es rund 213 Kilometer mit gelben Wegweisern ausgeschilderte Talwanderwege. 17 Kilometer davon entfallen auf die Gemeinde Schaan. «Die Beschilderung wurde in den letzten Jahren erneuert und vereinfacht», sagt Werkmeister Ralf Bieberschulte. «So führt die Hauptroute von der Post Schaan Richtung Dux nicht mehr über die St.Peter-Kreuzung, sondern via Specki und Duxgass. Bei der Kreuzung Specki / Feldkircherstrasse befindet sich der nächste Kontenpunkt ohne Zeitangabe.»
Damit die Beschilderung und die Markierung der lückenlos erhalten bleiben, müssen die Mitarbeiter des Werkhofs mithilfe der Standortformulare jede Route mindestens einmal jährlich begehen und kontrollieren. Denn das Wandern ist ein bei vielen Einheimischen und Touristen zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Freizeitvergnügen. Sie schätzen ein gut unterhaltenes Wanderwegenetz mit einwandfreier Markierung und Beschilderung. Einem attraktiven, sicheren und einheitlich signalisierten Wanderwegnetz kommt ausserdem gesundheitspolitische Bedeutung zu, denn es liegt für jedermann quasi vor der Haustüre und animiert zur Bewegung in freier Natur.
Für jeden Geschmack der richtige Weg
Die Talwanderwege sind allgemein zugängliche und in der Regel für das Spazieren, Wandern und Joggen bestimmte Wege. Sie verlaufen abseits von Strassen für den motorisierten Verkehr und weisen möglichst keine Asphalt- oder Betonbeläge auf. Steile Passagen werden mit Stufen überwunden, und Absturzstellen werden mit Geländern gesichert. Fliessgewässer werden auf Stegen oder Brücken passiert. Talwanderwege stellen keine besonderen Anforderungen an die Benutzer.
Drei Mann sind im Frühjahr unterwegs
Um das gut ausgebaute Netz an attraktiven Wanderwegen zu gewährleisten und zu erhalten, besuchen Mitarbeiter des Werkhofs regelmässig Kurse der Organisation «Schweizer Wanderwege». Denn eine fach- und situationsgerechte Bauweise der Wege sowie ein sorgfältiger Unterhalt sind unerlässlich. Dazu ist ein breites Fachwissen erforderlich. Kenntnisse von Baustoffen und Konstruktionsweisen sind für ein einwandfreies Ergebnis ebenso bedeutend wie das Erkennen von Risiken. «Je steiler das Gelände ist, desto anspruchsvoller ist auch der Weg und mit ihm seine Instandhaltung», sagt Werkmeister Ralf Bieberschulte. «Für diese Arbeiten setzt der Werkhof im Frühjahr für einige Wochen eine Gruppe von drei Mann ein. Für den normalen Rückschnitt benötigen wir zwei Wochen, mit grösseren Reparaturen drei Wochen.»
Angesprochen auf einen besonderen Wandertipp, sagt der Werkmeister: «Unser gesamtes Talwanderweg-Netz ist einen Spaziergang oder eine Wanderung wert. Besonders ist in meinen Augen aber eine Tour in die Höhe, beispielsweise vom Rüfedammweg über den Fürstenweg weiter nach Alpila oder Planken.» Ein Weg, der dank der guten Beschilderung einfach zu finden ist und der dank der Arbeit des Werkhofs auch stets gut zu begehen ist.