Sanfte Weiterentwicklung des Friedhofs
Vor rund einem Jahr hat die Gemeinde auf dem Schaaner Friedhof zwei Gräberfelder aufgelöst, nachdem die 25-jährige Grabesruhe abgelaufen war. Inzwischen liegen konkrete Pläne zur Neugestaltung dieses Teilbereichs vor. Weitere behutsame Anpassungen sind ebenfalls in Vorbereitung.
Urnenbestattungen werden seit vielen Jahren deutlich häufiger gewählt als Erdbestattungen, womit die Nachfrage nach entsprechenden Grabstätten steigt. Wie gross sie ist, zeigt sich beispielsweise am Kolumbarium neben dem Friedhofsturm, das ab seiner Einweihung 2019 zusätzlichen Raum für Urnennischen geschaffen hat. Es ist inzwischen komplett belegt, und auch die weiteren Nischen innerhalb der Friedhofsmauer bieten nur noch wenig Platz für weitere Bestattungen. Das heisst nicht, dass es zu Engpässen kommen könnte, denn Gräber für Urnenbestattungen sind noch verfügbar.
Dennoch beschäftigt sich die für das Friedhofswesen zuständige Bauverwaltung der Gemeinde Schaan stetig mit der Weiterentwicklung des Areals. Derzeit ist eine Studie zur künftigen Nutzung der beiden aufgelösten Gräberfelder in Erarbeitung. «Das Konzept sieht vor, die durch die Auflösungen im Sommer 2024 freigewordenen Flächen mit verschiedenen Arten von Gräbern neu zu bestücken. Zur Debatte steht eine Kombination aus Familiengräbern, sofern der Bedarf vorhanden ist, Einzelgräbern und neuen Urnennischen. Insbesondere letztere sind aufgrund der grossen Nachfrage von Bedeutung, weshalb wir planen, diesen Teil des Projekts als erstes anzugehen», sagt die Schaaner Hochbauleiterin Marion Risch. Da es für die Familien- und Einzelgräber wiederum keiner grösseren Arbeiten oder Anpassungen bedarf, könnten aber auch diese zeitnah umgesetzt werden.
Die Struktur der Gesamtanlage bleibt erhalten
Die in Zusammenhang mit der Entwicklung des Friedhofs von der Gemeinde in Auftrag gegebene Studie hat sich ausserdem mit weiteren baulichen Anpassungen befasst. Dazu gehört das letzte Teilstück in der Verbesserung der Barrierefreiheit zwischen der östlichen, höher gelegenen und der westlichen, unteren Ebene des Friedhofs genauso wie eine behutsame Umgestaltung der nach Osten ausgerichteten Rückwand der Friedhofskapelle. Weiter behandelt die Studie eine verbesserte Entsorgungssituation für Abfälle und Grünabfälle sowie für die Versorgung mit Wasser zum Tränken der Gräber. «All diese Anpassungen werden in enger Absprache mit der Friedhofskommission geplant und erfolgen zu gegebener Zeit stets vor dem Hintergrund, die Struktur der Gesamtanlage zu erhalten und nur sanfte Veränderungen vorzunehmen», sagt Marion Risch.
Fotos: Brigitt Risch