
Aus fünf werden drei: Schaans Schulstandorte der Zukunft
Aktuell werden die Schaaner Basisstufenklassen in fünf, teils stark sanierungsbedürftigen Schulgebäuden unterrichtet. Ein Zustand, der gemäss einer Evaluation nicht mehr zeitgemäss ist. Das ist einer der Gründe, weshalb die Gemeinde eine Reduktion auf die drei Standorte Resch, Im Loch und Werkhof anvisiert. Das Wie, Wo und Warum wurden der Bevölkerung am 10. Juni im Rahmen einer Informationsveranstaltung im SAL erklärt.
«Der Zustand der Schulgebäude der Basisstufe beschäftigt die Gemeinde seit vielen Jahren», erklärte Gemeindevorsteher Daniel Hilti einleitend. «Immer wieder stehen kleinere und grössere Reparaturen an. Ausser dem Standort Resch sind die Schulgebäude in einem schlechten Zustand, weisen häufig keine Barrierefreiheit auf und entsprechen nicht mehr den künftigen Anforderungen.» Neben den sinkenden Kinderzahlen in den einzelnen Schulen waren dies ausschlaggebende Gründe, dass sich im Jahr 2024 eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Vorsteher Daniel Hilti, Philipp Dünser, Leiter Gemeindeschulen Schaan, Architektin Denise Ospelt Strehlau, Hochbauleiterin Marion Risch und Gemeinderätin Jeannine Preite-Niedhart, Gemeindeschulratspräsidentin – intensiv mit dem Thema befasst hat. «Dabei hatte bei allen Diskussionen über mögliche Standorte der Aspekt der Schulwegsicherung oberste Priorität», betonte Daniel Hilti.
Blick in die Vergangenheit und Gegenwart
Philipp Dünser, Leiter der Gemeindeschulen Schaan, gab eine Übersicht über die Entwicklung in den vergangenen Jahren. So begann im Jahr 2014/2015 in Schaan die schrittweise Umstrukturierung der traditionell aufgebauten Gemeindeschulen hin zu Schulen mit altersdurchmischtem Lernen. Dabei wurden in der Basisstufe die beiden Kindergartenjahrgänge sowie die erste Klasse der Primarschule zusammengeführt, in der Unterstufe die zweite und dritte Klasse der Primarschule sowie in der Mittelstufe die vierte und fünfte Klasse. Während die Unter- und Mittelstufe im Schulzentrum Resch beheimatet blieben, werden seit dem Schuljahr 2017/2018 die sieben Basisstufenklassen an den fünf Standorten Resch, in der Rebera, im Malarsch, beim Werkhof und im Pardiel unterrichtet. «Abgesehen von den pädagogischen Vorteilen konnten mit der Einführung des altersdurchmischten Lernens die Standorte mittelfristig erhalten bleiben», sagte Philipp Dünser.
Durch die schwankenden beziehungsweise abnehmenden Kinderzahlen kommt es jedoch immer häufiger zu Unterbesetzungen in den Klassen. «Klarer Wunsch vonseiten der Gemeindeschulen ist es deshalb, mindestens zwei Klassen an einem Standort zu unterrichten», betonte Philipp Dünser. «Die Vorteile liegen auf der Hand. Es können Synergien zwischen den Klassen gebildet werden, es sind gemeinsame Projekte möglich, eine Mittagsbetreuung sowie ein Sportunterricht am Schulstandort sind umsetzbar, und – ganz wichtig – die Kinder haben eine grössere Auswahl, um Freundschaften zu knüpfen.»
Standortevaluation und Blick in die Zukunft
Architektin Denise Ospelt Strehlau präsentierte schliesslich die Ergebnisse der Evaluation, in der in einem ersten Schritt die bestehenden Standorte hinsichtlich ihres baulichen Zustands und Erweiterungspotenzials analysiert wurden und in einem zweiten Schritt neue potenzielle Standorte aufgezeigt werden. «Nach eingehender Abwägung aller Vor- und Nachteile hat sich herauskristallisiert, dass eine Kombination der drei Standorte Resch, Im Loch und Werkhof eine hohe Attraktivität in unterschiedlicher Hinsicht aufweist», sagte Denise Ospelt Strehlau. «Diese Kombination besticht einerseits durch eine möglichst hohe Schulwegsicherheit, andererseits deckt sie die Einzugsgebiete beziehungsweise Quartiere gut ab und bietet nicht zuletzt Möglichkeiten für künftige Erweiterungen und attraktive Aussenräume.» Sowohl an den Standorten Werkhof als auch Im Loch sind Neubauten vorgesehen.
Der Gemeinderat hat den Bericht zur Standortevaluation der Gemeindeschulen Schaan im März 2025 zur Kenntnis genommen. Im Mai erteilte er schliesslich die Genehmigung für die drei Schulstandorte Resch, Im Loch und Werkhof. Läuft alles nach Plan, können Schaans Kinder bereits in rund fünf Jahren von den neuen, modernen Räumlichkeiten mit Entwicklungspotenzial profitieren.
Fotos: Brigitt Risch