
Elektromobilität ist in Schaan hoch im Kurs
Die Beliebtheit von E-Autos und E-Bikes steigt seit Jahren. Die Bevölkerung wird sich der Vorteile, die beide Fortbewegungsmethoden mit sich bringen, immer bewusster. Um die Nutzung der E-Mobilität zu fördern und noch angenehmer zu gestalten, hat die Gemeinde Schaan an drei Stellen Lademöglichkeiten geschaffen. Weitere sind in Planung.
«Schon jeder zweite Neuwagen, der in Liechtenstein zugelassen wird, hat einen elektrischen oder zumindest hybriden Antrieb. Das Elektroauto wird immer mehr zu einer Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, und die gesamte Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Mobilitätssystems», sagt der Liegenschaftsverwalter der Gemeinde Schaan, Mani Konrad. Er nimmt als beratendes Mitglied Einsitz in der Energiekommission. Diese hat sich im vergangenen Jahr wieder intensiv mit der E-Mobilität auseinandergesetzt. «Wir waren uns einig, dass es einer optimalen Ladeinfrastruktur bedarf, damit sich diese Art der Fortbewegung langfristig durchsetzen kann, und dass die Gemeinde dazu einen Beitrag leisten sollte.»
Acht stehen, zwei in Planung, weitere möglich
In mehreren Sitzungen hat sich die Energiekommission mit möglichen Standorten für solche Ladestationen befasst und Ende 2022 auch den Gemeinderat für die Idee gewonnen. An drei Standorten sind mittlerweile deren acht entstanden: zwei beim Parkplatz vor dem Rathaus, zwei auf dem Parkplatz westlich des TAK und vier im ersten Untergeschoss der SALTiefgarage.
Zwei weitere kommen auf den gemeindeeigenen Stellplätzen in der Parkgarage der Überbauung «Im Zentrum» hinzu. «Beim TAK sind bereits alle Vorrichtungen für eine Erweiterung auf vier Stationen vorgenommen, in der SAL Tiefgarage auf acht, und ‹Im Zentrum› sind vier Stationen möglich. Das heisst, dass die Leitungen schon gezogen sind und wir nur noch die Säulen anschliessen müssen, wenn sich herausstellt, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt», sagt Mani Konrad.
Erstellt werden diese Ladesäulen von den Liechtensteinischen Kraftwerken (LKW), welche im Ausschreibungsverfahren das beste Angebot unterbreitet haben und ausserdem auf eine entsprechende Erfahrung zurückgreifen können, da sie im ganzen Land bereits 30 öffentliche Ladestationen betreiben. Mani Konrad erklärt das Ladeprozedere: «An dieser Infrastruktur kann jeder Kunde über die Ladekarte eines gängigen Providers umweltfreundliche Energie beziehen, denn die Stationen sind Teil eines europaweiten Verbunds. Für neue Kunden besteht die Möglichkeit, bei den LKW eine Liechtensteiner Ladekarte zu beziehen. Mit dieser kann das Elektroauto innerhalb der Landesgrenzen an allen öffentlichen Ladestationen der Liechtensteinischen Kraftwerke zu einem attraktiven Preis geladen werden.»
Vergütung «ein schöner Nebeneffekt»
Betrieben werden die Ladestationen von den LKW selbst, gespeist aber mit Strom, der mit den PV-Anlagen der jeweils benachbarten Gemeindeliegenschaften gewonnen wird. Dafür erhält die Gemeinde halbjährlich eine Vergütung ausbezahlt. «Das ist natürlich nicht das primäre Ziel der Aktion, aber ein schöner Nebeneffekt», sagt Mani Konrad. Er verweist darauf, dass bereits weitere Liegenschaften, verteilt über das Dorfgebiet, ins Auge gefasst sind, an denen neue Ladestationen entstehen könnten. «Beim Parkplatz neben der Sporthalle des Schul- und Freizeitzentrums Resch sowie auf dem neu angelegten, öffentlichen Parkplatz im Industriegebiet sind die notwendigen Leitungen bereits gezogen. Auch bei der Sportanlage Rheinwiese kann sich die Energiekommission gut vorstellen, dass die Infrastruktur im Zuge der anstehenden Bauarbeiten vorgesehen wird.»
Das E-Bike sicher und bequem laden
Die Gemeindeverwaltung und die Energiekommission haben in ihre Überlegungen ausserdem den elektrisch betriebenen Langsamverkehr einbezogen. «Beim Fahrradunterstellplatz beim Rathaus werden wir in absehbarer Zeit Schliessfächer installieren. Wer sein E-Bike dort abstellt, kann einerseits seinen Helm einschliessen und andererseits seinen Akku laden», sagt Mani Konrad.
Mit den neuen Infrastrukturen für E-Auto- und E-Bike-Nutzer kommen zwei Puzzleteile hinzu, welche die Strategie zur Förderung der umweltfreundlichen Mobilität ergänzen, die von der Gemeinde Schaan seit Jahren gefördert wird. Ausserdem geht die Energiestadt Schaan zwei weitere Schritte hin zu noch mehr Nachhaltigkeit.
Foto: Brigitt Risch