Eine langfristige Planungsgrundlage für das Gamperdon
Seit Jahren ist in der Schaaner Richtplanung vorgesehen, die Poststrasse bis zur Strasse Im Loch zu leiten und die geänderte Verkehrsführung im Einbahnsystem mit diesem Abschnitt abzuschliessen. Um die Grundlagen dafür zu schaffen, hat der Gemeinderat im Juni ein Entwicklungskonzept für das betreffende Gebiet Gamperdon bewilligt.
Der Bereich rund um den Parkplatz westlich der Kirche St. Peter und die angrenzende Liegenschaft, auf der sich früher das Modegeschäft Faoro befand, wurden bereits mehrmals aus ortsplanerischer Sicht unter die Lupe genommen. Allerdings gab es bisher kein konkretes Entwicklungskonzept für das Gebiet von der Wiesengass bis Im Loch. Im 2016 abgeänderten Richt- und Überbauungsplan Zentrumsgebiet ist aber zumindest festgelegt, dass die parallel zur Landstrasse laufende Poststrasse bis Im Loch weitergeführt werden soll. Von dort wird sie dann wiederum in die Landstrasse münden und damit den Abschluss des eigentlichen Zentrumskerngebiets bilden. «Um ein solch umfassendes Ziel zu erreichen, ist eine Planungsgrundlage unerlässlich. Diese haben wir mit dem Entwicklungskonzept Gamperdon nun geschaffen», sagt Hochbauleiterin Marion Risch.
Basis für Gespräche mit den Bodeneigentümern
Das neue Entwicklungskonzept befasst sich mit der ortsbaulichen Situation in besagtem Kernteilbereich. Entlang des für die Zukunft geplanten neuen Teilstücks der Poststrasse sieht es grossvolumige Gebäude mit einer möglichen Nutzung für Geschäfte, Büros und Wohnungen vor, während daran angrenzend, direkt westlich der Landstrasse, stark durchgrünte Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen sollen. Eine Tiefgarage wird dabei für die notwendigen Parkplätze sorgen. Auch im Aussenraum sind einige Parkmöglichkeiten vorgesehen. Ein Fussweg soll Land- und Poststrasse in der Mitte des Areals verbinden.
«Das Ziel des Entwicklungskonzepts Gamperdon ist es, den südlichen der beiden historischen Schaaner Dorfkerne, jenen im Gebiet St. Peter-Winkel, aufzuwerten, indem der Auftakt zur Kernzone von Schaan künftig durch das attraktive Gegenüber von Grünraum und älteren, erhaltenswerten Bauten, angefangen beim Landweibelhuus, geprägt sein wird», sagt Marion Risch.
Die Grösse des Freiraums ermöglicht dabei ein diversifiziertes Nutzungskonzept. «Selbstverständlich handelt es sich beim Entwicklungskonzept aber um ein auf lange Sicht ausgelegtes Instrument», betont die Hochbauleiterin. «Das Projekt kann so in Etappen umgesetzt werden, und die Gemeindebauverwaltung hat eine optimale Grundlage, um Gespräche mit den privaten Bodenbesitzern zwischen Wiesengass und Loch zu führen und sie in das künftige Vorgehen einzubinden.» Eine Reihe von notwendigen Flächen befindet sich aber auch bereits im Besitz der Gemeinde.
Fotos: Eddy Risch