Ein Baudenkmal wird zukunftsfit
Es ist ein Ort zum Träumen, für manche fast schon ein «Kraftort». Das denkmalgeschützte Anwesen Steinegerta, das durch seine herrschaftlichen Gebäude, aber auch seine wunderschöne Lage und Natur begeistert. Seit rund anderthalb Jahren läuft die Sanierung des »Schmuckstücks». Die Arbeiten sind umfangreich, werden angesichts der altehrwürdigen Gebäudestruktur jedoch behutsam vorgenommen. Bis Ende 2022 sollen alle Etappen abgeschlossen sein.
Gerade weil es sich beim Anwesen Steinegerta – der ehemaligen Villa Ruscheweyh – um ein so kostbares Gut für Land und Gemeinde handelt, hat der Gemeinderat im Zuge der bevorstehenden Sanierungsarbeiten bereits im Februar 2019 die Unterschutzstellung des Gebäudeensembles genehmigt. Eine Entscheidung, die sich gemäss Marion Risch, der Hochbauleiterin der Gemeinde Schaan, als Glücksfall erwiesen hat: «Die Zusammenarbeit mit dem Amt für Kultur, Abteilung Denkmalpflege, funktioniert reibungslos. Wir haben ein gutes Einvernehmen, und das Land beteiligt sich mit 40 Prozent an den Kosten der für die Erhaltung des Denkmals relevanten Gebäudeteile.» Das Ziel der Gemeinde ist es, das geschichtsträchtige Bauwerk zu erhalten und der Erwachsenenbildung gleichzeitig eine moderne Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. «Wir sind diesbezüglich auf dem besten Weg.»
Im Verwalterhaus wird wieder verwaltet
Der erste Arbeitsschritt bei der Sanierung des von der Gemeinde Schaan 1981 erworbenen Anwesen Steinegerta bestand aus einer Oberflächensanierung von Böden und Wänden im westlich gelegenen Verwalterhaus, welches seit den 80er-Jahren lange Zeit als Wohngebäude genutzt wurde. «Diese Arbeiten sind seit einem Jahr erfolgreich abgeschlossen, und die Verwaltung der Erwachsenenbildung Steinegerta als Mieterin hat ihre neuen Räumlichkeiten bezogen», sagt Marion Risch.
Das Tend wird zum Bistro
Abgeschlossen sind auch die Arbeiten im Tend. Im Erdgeschoss befindet sich ein Gästebereich mit Verpflegungsmöglichkeit für die Kursteilnehmer der Erwachsenenbildung. «Da das Bistro mit 40 Plätzen für mehr Gäste ausgelegt ist als die früheren Verpflegungsräumlichkeiten im Haupthaus, wurden auch eine neue Küche und entsprechende Nebenräume nötig. Diese befinden sich nun östlich des Tends, in den Hang gebaut. Die Küche ist mit dem bestehenden Gebäude verbunden und fügt sich optimal ins Terrain ein», sagt Marion Risch. Komplett fertig und bezugsbereit ist der Gastronomiebereich seit August. Nicht tangiert von den Sanierungsarbeiten waren das Obergeschoss des Tends mit dem Seminarraum und die Toilettenanlage im Erdgeschoss.
Mehr Seminarräume im Haupthaus
Auf das Tend folgt der Umbau des Haupthauses. Mit dem Auszug der Verwaltung wurde Platz für mehr Seminarräume geschaffen, was auch zu mehr Tagungsgästen führen wird. Das ehemalige Schwimmbad im Untergeschoss wird so umgestaltet, dass Platz für die erforderlichen Archiv- und Lagerflächen entsteht. Insgesamt werden es am Ende vier nutzerfreundliche Tagungsräume sein, zwei im Erdgeschoss und zwei im Obergeschoss. Hinzu kommt ein attraktives Foyer. In Teilbereichen wird das Gebäude darüber hinaus behindertengerecht umgestaltet und erhält neue sanitäre Anlagen. Die Küche bleibt erhalten, wird aber künftig nur noch für den kleinen Service genutzt und nicht mehr zum Zubereiten von Speisen. Dafür gibt es ja jetzt das Bistro mit angeschlossener Küche.
Behutsame Neugestaltung des Parks
Im kommenden Jahr angegangen wird die Instandsetzung und teilweise Neugestaltung der Umgebung. «Neben der Instandstellung der Treppenanlage und des Brunnens, die Teil des bewilligten Bauprojekts sind, soll die gesamte Parkanlage mit einbezogen werden», kündigt Marion Risch an. Somit wird neben einem Schaaner Bau- auch ein Garten- bzw. Naturdenkmal fit für die Zukunft gemacht. Der Gemeinderat hat für dieses Projekt im September 2021 einen Kredit in der Höhe von rund 1,6 Millionen Franken gesprochen.
Bildnachweis: Eddy Risch