Die Gemeindepolizei stellt sich neu auf
Mehr als 18 Jahre war Wolfgang Kaiser als Gemeindepolizist und später Leiter der Gemeindepolizei in Schaan tätig, bevor er Ende März in Frühpension gegangen ist. Am 1. April hat Thomas Schädler die Leitung übernommen und Sebastian Wenaweser seine Arbeit bei der Gemeindeverwaltung aufgenommen. Gemeinsam haben sie sich damit auseinandergesetzt, wie sie ihre Aufgaben künftig angehen.
«Wir möchten in unserer Arbeit verstärkt in Richtung Community Policing gehen», sagt der Schaaner Gemeindepolizist Thomas Schädler. Der moderne Begriff steht für das Konzept der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung zum gemeinsamen Erkennen und Lösen von Problemen. «Gerade die Gemeindepolizei mit ihrem teilweise von der Landespolizei abweichenden Aufgabenkatalog ist für diese Art der Polizeiarbeit prädestiniert.» Thomas Schädler weiss, wovon er spricht. Er war selbst zehn Jahre bei der Landpolizei tätig, bevor er 2015 nach Schaan wechselte. Wie der zweite Gemeindepolizist, Sebastian Wenaweser, der fünf Jahre für das Land tätig war, hat er die Polizeischule absolviert und die Polizeiarbeit von Grund auf gelernt.
Vor allem Prävention, aber auch Repression
«Um unser neues Konzept zu verwirklichen, stellen wir alle unsere bisherigen Aufgaben auf den Prüfstand und besprechen sie regelmässig mit Gemeindevorsteher Daniel Hilti. Wir möchten uns auf den Vollzug der ortspolizeilichen Vorschriften konzentrieren, draussen bei den Menschen sein und so unseren Beitrag zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung leisten», sagt Thomas Schädler. Sebastian Wenaweser ergänzt: «Das beinhaltet vor allem die Prävention, aber natürlich, wenn nötig, auch die Repression, wie es in den Befugnissen für die Gemeindepolizei gesetzlich festgehalten ist.» Zur Repression gehören dabei das Recht der beiden Polizisten auf Identitätsfeststellungen, Befragung, Durchsuchung und Wegweisung von Personen, das Betreten von Grundstücken und die Sicherstellung von Gegenständen sowie Vermögenswerten. «Dabei setzen wir auch auf einen Ausbau der Zusammenarbeit mit der Landespolizei. Das ist nur schon deshalb notwendig, weil wir mit zwei Personen naturgemäss keine Präsenz an 24 Stunden und sieben Tagen in der Woche gewährleisten können», sagt Thomas Schädler.
Die Zahnräder greifen ineinander
Zusammenarbeit ist für die beiden Schaaner Gemeindepolizisten ohnehin von zentraler Bedeutung. Das gilt für jene mit der Gemeindepatrouille der Securitas, die an den Wochenenden zu späterer Stunde im Dorf zum Rechten schaut, aber auch für die anderen Gemeindepolizisten des Landes. «Wir können uns gut vorstellen, künftig über die Gemeindegrenzen hinweg stärker zu kooperieren. Wie das genau aussehen könnte, muss noch im Detail besprochen werden. Aber es ist durchaus sinnvoll, sich beispielsweise bei grösseren Anlässen gegenseitig auszuhelfen», sagt Thomas Schädler.
Zusammenarbeit wird bei ihm und Sebastian Wenaweser aber vor allem auch dort grossgeschrieben, wo sie als Team harmonieren müssen. «Wir leben diesen Teamgeist, arbeiten auf Augenhöhe zusammen und können uns aufeinander verlassen, gleichzeitig profitieren wir gegenseitig von unseren Erfahrungen und Ideen. Es ist auf jeden Fall eine sehr angenehme Zusammenarbeit.» Sebastian Wenaweser vergleicht die Aufgabe der Gemeindepolizei schliesslich mit einem gut funktionierenden Getriebe: «Wenn alle Zahnräder ineinandergreifen, und das tun sie bisher, dann gelingt es uns gemeinsam, ‹Ruhe, Sicherheit und Ordnung› bestmöglich aufrechtzuerhalten, wie es im Gemeindegesetz heisst.»
Fotos: Brigitt Risch