An der Zukunft der Rheinwiese wird gebaggert
Ende Juni erfolgte der Spatenstich für die geplante Erweiterung der Sportanlage Rheinwiese. Seither hat sich einiges getan. Nachdem zuerst der Fokus auf den nordwestlichen Spielfeldern lag, beginnt in diesen Tagen der Bau des Sportkompetenzzentrums – der künftigen Heimat des Liechtensteiner Fussballverbands und ansässiger Vereine.
Es ist ein gemeinsames Grossprojekt des Liechtensteiner Fussballverbands (LFV) und der Gemeinde Schaan: die Sportstätte auf der Rheinweise, die nicht nur dem Fussballverband, sondern auch den heimischen Vereinen sowie der Öffentlichkeit neue Möglichkeiten eröffnen wird. Das Herzstück ist dabei ein L-förmiges Gebäude mit Tribünenflügel, das von zwei Seiten her das Hauptspielfeld des LFV umrandet. Dieses beherbergt die LFV-Geschäftsstelle sowie diverse weitere Räumlichkeiten wie 14 Kabinen und ein Restaurant. Zudem wird die Anlage nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2026 neben der sanierten Landesleichtathletikanlage über drei Naturrasenspielfelder, zwei Kunstrasenspielfelder, zwei Juniorenspielfelder, zwei Kleinspielfelder, eine überdachte Tribüne mit integrierter Indoor-Sprintbahn, einen Multifunktionsplatz, öffentliche Fitnessgeräte sowie einen Kinderspielplatz verfügen.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Verlegung des Kunstrasens auf dem neuen Hauptplatz. Nördlich davon ist der Bau der Rasenspielfelder für den 7er- und 9er-Fussball der Juniorenteams sowie die Erstellung der Parkplätze im Gange. In diesen Tagen wird nun mit dem Hochbau begonnen. Dafür mussten leider einige Bäume und Sträucher weichen. Denn südlich des Verbindungswegs vom Parkplatz zur Rheinwiese entsteht die neue Trafo-Station, nördlich davon das künftige Hauptgebäude. Den entfernten Pflanzen werden jedoch viele neue folgen.
Nachhaltigkeit und Naturvielfalt als wichtige Kriterien
Auch wenn es eine Herausforderung darstellt, ein Projekt wie dasjenige der Sportstätte auf der Rheinwiese nachhaltig umzusetzen, legte der Schaaner Gemeinderat von Beginn an grosses Gewicht auf diesen Aspekt. Wo immer wirtschaftlich sinnvoll und machbar, soll die Nachhaltigkeit im Zentrum stehen und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Mittlerweile wurden umfangreiche Abklärungen getätigt, deren Ergebnisse im «Bericht zur Nachhaltigkeit im Bereich Umwelt» festgehalten sind. Dementsprechend werden alle Gebäude den Minergie-A-Standard erfüllen. Die Aussenhülle wird dabei im Holzelementbau mit regionalen Rohstoffen ausgeführt und über eine hinterlüftete Fassade verfügen. Dort, wo Beton der sinnvollere Baustoff ist, setzen Gemeinde und LFV auf Recyclingbeton. Die Wärmedämmung der Aussenhülle und die intelligenten Gebäudeleitsysteme tragen ihren Teil zur Energieeffizienz bei. Der für den Gesamtbetrieb notwendige Strom wird mit der Photovoltaikanlage auf den Dächern von Hauptgebäude und Tribünenflügel gewonnen. Mit ihren insgesamt 312 Kilowatt Peak – genug, um 40 Einfamilienhäuser zu versorgen – kann diese auch den Energiebedarf von öffentlich nutzbaren Ladestationen decken. Die Wärmeenergie für die Gebäude wird zudem zur Gänze über das Fernwärmenetz der Liechtenstein Wärme und hauptsächlich von der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs bezogen.
Ein weiterer Aspekt ist die Bepflanzung: Bisher war diese auf dem Sportplatz Rheinwiese recht artenarm. Insbesondere fehlten vielerorts schattenspendende Bäume. Das soll sich künftig ändern. Geplant ist, über das gesamte Gelände verteilt eine vielfältige und standortgerechte Staudenbepflanzung anzulegen. Solche gemischten Beete sind nicht nur attraktiv fürs Auge, sondern bieten insbesondere auch vielen Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Unterschlupf. Zudem ist vorgesehen, wo immer möglich Bäume für die Beschattung zu pflanzen, wodurch der Wohlfühlfaktor für Mensch und Natur steigt. Noch ist Geduld und bei der jetzigen Baustelle einiges an Vorstellungsvermögen gefragt, doch das Warten wird sich lohnen. Soviel steht heute schon fest.
Im Folgenden ein paar Bilder, welche die Entwicklung der Rheinwiese vom Spatenstich im Juni bis heute zeigen.
Fotos: Michael Zanghellini