Neues Gesicht für Kleinen Saal und domus
Es stehen Umbau- und Umgestaltungsarbeiten in gleich zwei stark frequentierten Räumlichkeiten der Gemeinde an: Der Kleine Saal im SAL-Komplex wird technisch und gestalterisch aufgewertet und das domus im Rathaus auf dem Niveau der Landstrasse noch besucherfreundlicher gestaltet. Beide Projekte sind so geplant, dass es zu möglichst wenigen Einschränkungen für die Nutzer kommt.
Letztmals wurde der heutige Kleine Saal im Jahr 1993 umfassend saniert. Im Zusammenhang mit dem Neubau des SAL in den Jahren 2008 bis 2010 erfuhr der Raum lediglich kleinere Anpassungen, wie beispielsweise neue Türen zum Foyer und Lichtkuppeln. Die Bereiche Haustechnik und Oberflächen blieben unangetastet. Nach rund 30 Jahren Betrieb haben sich jedoch neben den gestalterischen Bedürfnissen und Abnutzungserscheinungen auch die technischen Rahmenbedingungen verändert. Ein oft kritisierter Mangel ist zum Beispiel die Lüftung, die zeitweise für unangenehmen Durchzug sorgt. Ein weiterer betrifft die unbefriedigende Tageslichtsituation, die insbesondere für die Durchführung von Tagesseminaren von Bedeutung ist. Beides geht die Gemeinde nun an. Zusammen mit weiteren Anpassungen an der Haustechnik und am Innenausbau wird der Kleine Saal im Sommer 2024 und im Sommer 2025 in zwei Etappen modernisiert.
Mehr Licht und eine «grüne Oase»
«Der Saal erhält ein Update in gestalterischer und technischer Hinsicht, bleibt in seinem Charakter und seinen Nutzungsmöglichkeiten aber erhalten», sagt die Schaaner Hochbauleiterin Marion Risch. Ein optisch auffälliger Teil des Umbaus besteht darin, dass der Dachstuhl, ein attraktives architektonisches Element der Räumlichkeit, freigelegt und so erlebbar gemacht wird. Die technischen Installationen werden künftig für die Besucher unsichtbar hinter Vorsatzwänden geführt. Gleichzeitig wird die Bühnentechnik aufgebessert und eine neue Beleuchtung installiert, die den Raum samt Dachstuhl in Szene setzt und zugleich Blendwirkungen verhindert. Zusätzliches Tageslicht erhält der kleine Saal künftig über grössere Fenster in der Nordfassade. «Diese Massnahme kombinieren wir mit einer ansprechenden Gestaltung des für die Öffentlichkeit nicht begehbaren Aussenraums, der in Kombination mit dem angrenzenden Grundstück zu einer richtigen grünen Oase wird», sagt Marion Risch. Die Gemeinde denkt beispielsweise an das Setzen einer standortgerechten Staudenbepflanzung und an eine Verdichtung im Grenzbereich zum Nachbarsgrundstück, um die Privatsphäre und Blickdichtigkeit zu gewährleisten. «Selbstverständlich geschieht dies in enger Absprache und in Abstimmung mit den Nachbarn.» Der Kleine Saal wird auch nach dem Umbau bis zu 250 Sitzplätze in Konzert- und bis zu 200 in Bankettbestuhlung aufweisen, kann aber auch mit einer Falt-/Schiebewand unterteilt werden.
Die nötigen Arbeiten können selbstverständlich nicht ohne Einschränkungen bei der Nutzung erfolgen. «Um die Auswirkungen möglichst gering zu halten, planen wir in zwei Etappen, jeweils in der warmen Jahreszeit, wenn die Auslastung des Saals niedriger ist. Die erste Etappe findet zwischen Juni und Oktober dieses Jahres statt, die zweite voraussichtlich zwischen Mitte Mai und Mitte September 2025», sagt die Hochbauleiterin.
Zirkuläres Bauen im domus
In die Frühlings- und Sommerzeit fällt auch die Neugestaltung des domus. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Die Räumlichkeiten im Untergeschoss des Rathauses laden mit diversen Ausstellungen und Veranstaltungen zu kulturellem, geschichtlichem und sozialem Austausch ein. Gemäss neuem Nutzungskonzept des Bereiches Geschichte und Kultur der Gemeindeverwaltung soll das domus künftig noch stärker zu einem Ort der Begegnung und der Interaktion mit historischen Themen, gesellschaftlichen Fragen und lokalem Kunstschaffen werden. Zu diesem Zweck wird der Eingangsbereich beim unteren Rathausplatz stärker akzentuiert, damit von aussen klarer erkennbar ist, wo sich der Eingang des domus befindet. Die Raumstruktur selbst wird trotz baulicher Eingriffe beibehalten.
Vorgesehen ist, dass der Empfangsbereich multifunktional genutzt werden kann. Ausgestattet mit einer Empfangstheke, die auch als Arbeitsplatz dient, wird er zugleich Aufenthaltsbereich und Begegnungsort für die Gäste sein. Angegliedert an diesen zentralen Raum finden sich dann die beiden Ausstellungsräume, das «Kino» sowie die Nebenräume. Nicht zuletzt sollen mit einer Auffrischung der Böden, Wände und Decken die Akustik, die Aufhängemöglichkeiten, das Farbkonzept sowie die generelle Raumwirkung verbessert werden.
Als Prämisse für die Umgestaltung gilt der Gedanke des zirkulären Bauens. Was das bedeutet, erklärt Marion Risch: «Wo möglich und sinnvoll, sollen bestehende Materialien und Bauteile wiederverwendet werden. Neue Materialien kommen ausschliesslich dann zum Einsatz, wenn sie klare qualitative Vorteile bringen.»
Fotos: Brigitt Risch