In den Biotopen ist Winterruhe eingekehrt
Die Schaaner Biotope sind reich an Lebewesen: Amphibien, Reptilien, Vögel, Kleinsäuger und Insekten tummeln sich dort vom Frühling bis weit in den Herbst. Nur in den Wintermonaten ziehen sich die Tiere in ihre verdiente Winterruhe zurück. Diese sollte von den Menschen nicht nur akzeptiert, sondern auch respektiert werden.
Erdkröten, Ringelnattern, Libellen, Igel, Wildbienen, Grasfrösche, Eidechsen, Gelbbauchunken, Störche und einiges mehr – in den wärmeren Jahreszeiten ist viel Leben in den rund 20 Biotopen, die sich über das ganze Schaaner Talgebiet verteilen. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde damit begonnen, neue natürliche Lebensräume für all diese Kleinlebewesen zu schaffen. Damit soll die Biodiversität, die sich in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgebildet hat, wieder gefördert werden.
«Das ist uns zu unserer Freude gelungen. Auch die Bevölkerung schätzt die Biotope, da sie nicht nur das Auge erfreuen, sondern das Sichten so mancher sehr selten gewordenen Reptilien oder Amphibien ermöglichen», sagt der Schaaner Gemeindeförster Gerhard Konrad. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat er die Biotope geplant, angelegt und unterhält sie fortlaufend. «Wir achten beispielsweise darauf, dass sich keine Neophyten breitmachen und keine Bäume übermässig Schatten werfen.»
Idealbedingungen für alle Arten von Winterruhe
Derzeit befinden sich die Biotopbewohner fast alle im Winterschlaf oder zumindest in der Winterruhe. «Wer sich in der Natur aufhält, ob als Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer, sollte ein wenig Rücksicht darauf nehmen, die Biotope nicht unnötig betreten und auch Hunde an der Leine führen, damit sie die Biotopbewohner nicht stören», sagt Gerhard Konrad. Optisch geben die Lebensräume allerdings auch im Dezember und Januar etwas her. Sie sind eine willkommene Auflockerung der vegetationsarmen Winterlandschaft. Das ist also selbst dann so, wenn die Igel – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – bis März oder April in ihrem Bau schlafen, die Ringelnattern schon seit Oktober in ihren geschützten Winterquartieren auf den Frühling warten und die Störche in den Süden geflogen sind.
Die Amphibien unter den Biotopbewohnern sind im Winter gänzlich starr. Ab einer Aussentemperatur von etwa zehn Grad können sich Frösche, Unken oder Kröten nicht mehr bewegen. Daher haben sie sich frühzeitig in Hohlräume, beispielsweise unter Baumwurzeln, zurückgezogen. Ebenfalls schon länger verzogen haben sich die wechselwarmen Insekten, deren Körpertemperatur im Winter fällt. Um diese Zeit zu überstehen, verkriechen sie sich unter der Erde, in Laubhaufen oder unter Baumrinden.
«Unsere Biotope bieten für alle Arten der Winterruhe optimale Bedingungen, da sie der natürlichen Umgebung entsprechen, wie sie die Kleinlebewesen früher vielerorts ausserhalb des Siedlungsgebiets und sogar mittendrin vorgefunden haben», sagt Gerhard Konrad. Gerne gönnt er den kleinen Bewohnern ihre Erholung im Winter. So können sie Energie tanken, bevor die Biotope im März, spätestens im April, wieder zu neuem Leben erwachen.
Fotos: Brigitt Risch