50 Jahre Plunderhüüsler – eine endlose fünfte Jahreszeit

Wisst Ihr, dass es einem Mitglied der Plunderhüüsler-Familie einmal gelungen ist, mit neun Baumnüssen im Mund «Alle meine Entchen» zu singen und dass dies immerhin der Rheintaler Rekord war? Wisst ihr, warum die Plunderhüüsler Schwäbisch Gmünd so sehr lieben, dass sie dort sogar Patenkinder haben? Oder, dass es einen noch grösseren Fasnachtsumzug als den in Schaan gibt und die Plunderhüüsler am Rosenmontagszug in Köln an einer Million Zuschauern vorbeimarschiert sind? Wisst ihr, wie es ist, Roberto Blanco zu treffen und sich auf dem Damenklo über dieses Treffen auszutauschen? Oder, wie «Tappa» reagiert, wenn ein Türsteher im Triesner Saal nicht höflich ist?

Wer zumindest eine dieser Fragen mit einem Nein beantworten kann, findet die Antwort im Buch «50 Jahre Plunderhüüsler – eine endlose fünfte Jahreszeit». Nun geben fünf Jahrzehnte Guggamusik aber natürlich mehr her als nur fünf Anekdoten. Um genau zu sein, ist es eine mittlere dreistellige Zahl an Anekdoten, welche die Geschichte des Vereins Plunderhüüsler mit den Lebensgeschichten der einzelnen Plunderhüüsler verknüpfen.

Ein kleiner Festakt statt einer Nacht voller Konjunktur

Derzeit würde die 50. Fasnachtssaison laufen, an der die Plunderhüüsler teilnehmen. So war es zumindest geplant, als die Arbeiten am monumentalen Jubiläumswerk vor fast zwei Jahren aufgenommen wurden. Damals hatte die 48. Fasnacht der Vereinsgeschichte noch gerade so stattfinden können. Und dann kam Corona. Im Frühjahr 2020 rechnete jedoch niemand damit, dass die Pandemie sich bis hin zum Jubiläum fortsetzen würde. Folglich planten die Geburtstagskinder auch ein grosses Jubiläumsfest mit Guggerdorf, mit Konzerten ihrer Freunde und Gäste draussen auf dem Lindaplatz und drinnen im SAL, ein Geburtstagsfest mit allem, was dazugehört eben. Zwar war es nicht Roberto Blanco, der im SAL den Hauptact darstellen sollte, aber niemand Geringeres als die «Spider Murphy Gang». Unter der Nummer 32168 sollte die ganze Nacht Konjunktur herrschen. Aber eben … sollte. Das Jubiläumsfest, das für nächsten Samstag geplant war, findet aus Gründen genauso wenig statt wie der Auftritt mit 100 aktiven und ehemaligen Plunderhüüslern auf der Jubiläumsbühne und am Monsterkonzert.

So blieb den Plunderhüüslern zum stolzen Jubiläum, das unter dem Kleidermotto «Gloria» stehen solle, nur der Blick. Nicht die Boulevardzeitung, sondern jener in eine Zukunft ohne Corona und jener zurück auf ihre grosse Vergangenheit. Immerhin ist es ihnen gestern gelungen, ihr Buch in einem würdigen Rahmen des Möglichen zu präsentieren. Die ersten Exemplare gingen an Mitglieder, Mitarbeiter bei der Produktion des Buchs und Vertreter der Gemeinde Schaan, welche die Plunderhüüsler mit einem grosszügigen Beitrag sowie einigem an Man- und Womanpower unterstützt hat.

Zirka 20 Rappen pro Seite

Das Werk «50 Jahre Plunderhüüsler – eine endlose fünfte Jahreszeit» ist ab sofort bei jedem Vereinsmitglied und zu den regulären Öffnungszeiten im domus für 50 Franken erhältlich. Das ist also ein Franken pro Fasnacht seit Gründung der Mini-Gugga-Moseg, wie der Verein in seinen Anfängen noch hiess. Aber es sind nur ungefähr 20 Rappen für jede der reich bebilderten Seiten mit Anekdoten, Interviews mit allen Vereinsgrössen vom ersten Präsidenten bis hin zum besten Busfahrer aller Zeiten, Tabellen und Infoboxen. Die Plunderhüüsler freuen sich über jeden, der sich für ihre Geschichte interessiert und planen, in rund neun Monaten, am 11.11., zu zeigen, dass ihre fünfte Jahreszeit wirklich endlos ist – selbst, wenn sie in einem ungünstigen Moment einen Unterbruch erleiden musste.

Bildnachweis: Brigitt Risch, Auftaktfoto von 2020,
Bildergalerie: Präsentation Jubiläumsbuch Februar 2022