Tod in Wald und Rüfe
An der Plankner Strasse stehen auf der Höhe des Schaaner Forstwerkhofes am Rande eines kleinen beschaulichen Platzes sechs Holzkreuze. Sie erinnern an Unglücksfälle in Wald und Rüfe, die zwischen 1882 und 1933 im Gebiet Efisalf, Wisseler und Efiplankatobel sechs Schaaner Männer aus dem Leben gerissen haben.
Ludwig Mayer (1859-1882) verunglückte am 17. Februar 1882 im Alter von 23 Jahren auf Efisalf. Zusammen mit vier jüngeren Burschen sass er auf zusammengebunden Holzstämmen und sauste durch eine steile Mulde (Ries) in die Ebene hinunter. Die Stämme lösten sich und begruben die darauf sitzenden Burschen unter sich. Ludwig fand dabei den Tod. Die anderen vier trugen schwere Verletzungen davon.
Der 21jährige Jakob Wachter (1885-1906) stürzte 1906 beim Holzen im Wisseler über einen Felsen. Er wurde am Fusse des Felsens mit vollständig zertrümmerter Schädeldecke gefunden.
Josef Beck (1858-1921), der von 1912 -1915 Vorsteher in Schaan war, wurde im Januar 1921 beim Holzen von einer Tanne an der Schläfe getroffen. Er erlag kurze Zeit später seinen schweren Kopfverletzungen.
Der 59jährige Emanuel Wenaeweser (1862-1921), Vater von 5 Kindern und Vorarbeiter beim Baugeschäft Hilti in Schaan leitete im Juli 1921 im Efiplankatobel eine Wildbachverbauung. Ein heftiger Regen oben im Dreischwesternmassiv liess plötzlich eine Geröll- und Schlammlawine zu Tale donnern. Alle Arbeiter konnten sich rechtzeitig auf den seitlichen Damm retten. Emanuel jedoch wurde von einem plötzlich abrollenden Stein in der Böschung in die Tiefe gerissen und von der Rüfe mitgerissen.
Der 24jährige Andreas Hilti (1907-1931) hatte im November 1931 geheiratet. Einen Monat später wurde er beim Holzen auf Efisalf von einer fallenden Tanne getroffen. Dabei zog er sich eine schwere Verletzung am Unterschenkel zu, an der er verblutete.
Karl Kaufmann (1912-1933) war 21 Jahre alt, als er im Dezember 1933 für einen anderen Schaaner Bürger den Frondienst im Wald übernahm. In der oberen Efisalf war der Schnee sehr weich und klebte an Karls Schuhen. Dadurch rutschte er aus und glitt 60 Meter ein steiles Ries hinunter. Bei diesem Sturz brach sich Karl, der einzige Sohn der Rösslewirtin, das Genick und verunglückte tödlich.
Autor: Albert Eberle
Quellenverzeichnis: Gemeindearchiv Schaan und Nachrufe in den Landeszeitungen:
geändert am 12. Oktober 2023