
Flexible Leitplanken für die Arbeit der Gemeinde
Der Erfolg einer Gemeinde stellt sich nicht von selbst ein. Dass Schaan in den vergangenen Jahren mehr als nur erfolgreich war, steht zwar ausser Frage. Doch damit dies auch in Zukunft so bleibt, beurteilt die Arbeitsgruppe «Standort Schaan» regelmässig die Rahmenbedingungen und passt auf dieser Grundlage die Ziele und Massnahmen für Politik wie Verwaltung an.
Eine Gemeinde hat vielfältige Funktionen. Sie ist Lebens- und Wirtschaftsraum, Bildungs-, Sport und Kulturstandort, dabei idealerweise familienfreundlich und ein Ort der Geselligkeit sowie der funktionierenden Dorfgemeinschaft, an dem sich jede Einwohnerin und jeder Einwohner so wohl wie möglich fühlt. «Die Gemeinde Schaan ist in all diesen Bereichen erfolgreich, setzt sich aber gleichzeitig auf unterschiedlichsten Ebenen dafür ein, die vorteilhaften Rahmenbedingungen, die wir in den vergangenen Jahren geschaffen haben, auch künftig aufrechtzuerhalten», sagt Vorsteher Daniel Hilti. «Wir verstehen Standortentwicklung dabei als laufenden Prozess, der nicht einfach irgendwann abgeschlossen ist, sondern einen festen Bestandteil der Agenda bilden muss.»
Um dies in Schaan zu gewährleisten, besteht seit 2015 eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung der Gemeinde auseinandersetzt. Bei ihrer Gründung sollte sie im Rahmen des Projekts Standortentwicklung Schaan zunächst erörtern, was die hohe Lebensqualität ausmacht und wie sie sich noch steigern lässt. Die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage bildeten die Grundlage, auf der die Arbeitsgruppe Handlungsfelder, Ziele und Massnahmen zu deren Erreichung definiert hat. Der Massnahmenkatalog 2016–2020 entstand. 2020 wurde die Umfrage gemäss den selbstgesteckten sowie vom Gemeinderat genehmigten Zielen der Arbeitsgruppe wiederholt, um einen Vergleichswert zu haben. Dies diente auch dem Zweck, mögliche Schwachstellen aufzudecken und zu beheben sowie weitere Potenziale aufzuzeigen. So entstand der Massnahmenkatalog 2020–2024.
Nachhaltige Lebens- und Standortqualität
Inzwischen ist bereits der Massnahmenkatalog 2025–2029 vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen und in Kraft. «Er ist in den beiden vergangenen Jahren aus einem intensiven Prozess mit einer Reihe von Sitzungen hervorgegangen, bei denen die Mitglieder der Arbeitsgruppe aus Politik, Handel, Gewerbe, Industrie, Senioren- und Jugendarbeit sowie Verwaltung ihre Sicht der Dinge und ihre individuellen Bedürfnisse einbringen konnten», sagt Gemeindevorsteher Daniel Hilti.
Entstanden ist ein Strategiepapier mit sechs Handlungsfeldern, für die zwischen drei und acht konkrete Ziele definiert worden sind. Wie und wo sie erreicht werden sollen, zeigen die jeweils nachfolgenden Handlungsfelder. Neben der Förderung der Schaaner Lebens- und Standortqualität orientiert sich das Strategiepapier dabei an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die den jeweiligen Handlungsfeldern zugeordnet sind. Dies leistet Gewähr dafür, dass auch Aspekte wie die Nutzung von sauberen Energien, menschenwürdiges Wirtschaftswachstum oder der nachhaltige Konsum nicht vergessen gehen.
Die Themen greifen ineinander
Die Titel der sechs Handlungsfelder lauten «Lebensqualität», «Gesellschaft & Bildung», «Mobilität», «Wirtschaft», «Umwelt & Energie» sowie «Bürgerservice, Gemeindeverwaltung, Kommunikation». Die Massnahmen beschäftigen sich mit so unterschiedlichen Aspekten wie Dorfbild, Wohnraum, Bildung, Ehrenamt, landwirtschaftlichen Pachtflächen, der Integration von Zuzügern, aber auch Strassenbau und Gewährung von Baurechtsflächen. «Damit decken wir alle für die Zukunft der Gemeinde wesentlichen Bereiche ab und haben wieder einen roten Faden für die kommenden vier Jahre», sagt Daniel Hilti. Dieser rote Faden ist so konzipiert, dass er die Verwaltung in die Pflicht nimmt, private Initiativen sowie die Einwohnerinnen und Einwohner aber nicht ausser Acht lässt. «Die Gemeinde garantiert beispielsweise im Handlungsfeld Umwelt & Energie, in ihren Liegenschaften und bei ihren Fahrzeugen sowie Arbeitsgeräten so gut es irgendwie geht auf erneuerbare Energien zu setzen. Gleichzeitig unterstützen wir E-Mobility-Angebote Dritter und sensibilisieren die Bevölkerung für die Vorzüge des Langsamverkehrs.» Letzteres zeigt auch, wie die Handlungsfelder ineinandergreifen und sich oft nicht isoliert voneinander betrachten lassen. «Der Langsamverkehr trägt zum Beispiel wieder zur Entlastung des Zentrums vom motorisierten Verkehr bei, wie sie im Feld Mobilität als Ziel definiert ist.»
Der Gemeindevorsteher hat die Vorzüge der auf vier Jahre ausgelegten Massnahmenkataloge in der Vergangenheit schätzen gelernt. «Sie haben sich bewährt, da sie weit mehr sind als nur der angesprochene rote Faden. Sie unterstützen uns bei einem systematischen Vorgehen, sorgen dafür, dass Themen nicht untergehen und ermöglichen einen guten Überblick über Fortschritte, da die Ziele, wo immer möglich, auch terminiert sind», sagt Daniel Hilti. Er verweist aber auch darauf, dass sich die Gemeinde nicht strikt vier Jahre lang an einem Massnahmenplan orientiert. «Die Arbeitsgruppe trifft sich mindestens einmal pro Jahr, um zu analysieren, wie es um die Umsetzung steht und wo wir die Ziele oder Massnahmen allenfalls aufgrund veränderter Rahmenbedingungen – das kann ein gelungener Bodenerwerb sein, eine Entscheidung aus der Landespolitik oder vieles andere mehr – anpassen müssen. Dass wir alle vier Jahre ein neues Strategiepapier ausarbeiten, das selbstverständlich auf seinem Vorgänger beruht, garantiert ausserdem, dass wir Leitlinien über eine Legislaturperiode des Gemeinderats hinaus haben.
Hier gehts zum Strategiepapier «Standortentwicklung 2025–2029»
Ansonsten findet ihr das Strategiepapier auf der Website www.schaan.li: Entweder unter dem Buchstaben «S» «Standort Schaan» anklicken. Oder unter dem Reiter «Bildung & Wirtschaft».
(Auftaktfoto: Julian Konrad)