
Erfreuliches Finanzergebnis für Schaan
Statt eines budgetierten Minus hat die Gemeinde Schaan im Steuerjahr 2024 ein deutliches Einnahmenplus erzielt. Trotz des horizontalen Finanzausgleichs, der die Rechnung erheblich belastet, liegt der Selbstfinanzierungsgrad bei fast 200 Prozent.
«Dank verschiedener Faktoren konnte die Gemeinde Schaan im Jahr 2024 einen Deckungsüberschuss von 16,8 Millionen Franken erwirtschaften. Im Voranschlag war noch ein Deckungsfehlbetrag von 12,3 Millionen Franken vorgesehen», sagt Gemeindekassier Andreas Jehle. «Die Ertragsseite hat das Budget mit 18,7 Millionen mehr als nur übertroffen.»
Die Hauptursache liegt im Bereich der Steuern. Gesamthaft liegen die Steuern der natürlichen und juristischen Personen 11,2 Millionen Franken beziehungsweise 19,4 Prozent über den budgetierten Einnahmen. Die Entwicklung der Aufwandseite der Erfolgsrechnung ist tiefer ausgefallen. Der Gesamtaufwand liegt rund 3,9 Millionen Franken beziehungsweise 6,84 Prozent unter dem Budget. «Die Fixkosten sind jedoch seit Jahren konstant, und der horizontale Finanzausgleich, den die Gemeinden Schaan, Vaduz und Gamprin an die anderen Gemeinden bezahlen müssen, hat sich mit 10,7 Millionen Franken auf das Jahresergebnis ausgewirkt», sagt Jehle.
Kein Abbau von Reserven in Sicht
Die geplanten Nettoinvestitionen in Höhe von 23,3 Millionen Franken konnten mit effektiven Ausgaben von 16,8 Millionen nicht erreicht werden. Verschiedene Projekte haben sich aufgrund von nicht vorhandenen Kapazitäten bei den Unternehmern auf die Folgejahre verschoben. «Zum Beispiel sind das die Photovoltaikanlage bei der Deponie Forst oder der Park im Äscherle. Auch im Bereich des Strassenbaus haben sich Verschiebungen ergeben wie die Sanierung der Saxgass, der Ausbau Im Rietacker auf der Parzelle Nummer 1482 oder die Arealüberbauung Bahnhofstrasse/Egerta. Somit sind auch die Abschreibungen tiefer ausgefallen als angenommen», sagt der Gemeindekassier. Der Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinde Schaan liegt für das Jahr 2024 bei 199,78 Prozent. Somit konnten nicht nur alle Investitionen direkt finanziert werden. Auch das Netto-Finanzvermögen erhöhte sich, und zwar auf 412,4 Millionen Franken, die der Gemeinde als Reserve zur Verfügung stehen.
«In den nächsten Jahren kann der Gemeindesteuerzuschlag auf dem gesetzlichen Tiefststand belassen werden, ohne auf Dienstleistungen und Investitionen seitens der Gemeinde verzichten zu müssen. Auch scheint ein Abbau von Reserven trotz des neuen horizontalen Finanzausgleichs nicht in Sicht zu sein. Aber in unserer heutigen schnelllebigen Zeit kann sich das rasch ändern», lautet das Fazit von Andreas Jehle.
Foto: Eddy Risch