
Ein Abschied mit Wehmut und Zuversicht
Seit fast 90 Jahren werden auf dem Areal des Klosters St. Elisabeth Jugendliche auf das Leben vorbereitet. In rund drei Monaten geht diese Ära mit dem Umzug der Realschule Schaan und der Sportschule ins Schulzentrum Mühleholz zu Ende.
Schulleiter Paul Koch und Sportschulkoordinator Roman Mohr blicken zurück auf die Zeit auf Dux und voraus auf jene im Mühleholz. 2019 hat der Landtag im Rahmen der Schulbautenstrategie ein Gesamtkonzept für die Liechtensteiner Sekundarschulstandorte beschlossen. Teil dieses Konzeptes war die Konzentration auf landeseigene Schulgebäude. Da das Schulgebäude der Realschule Schaan und der Sportschule auf der Sekundarstufe 1 den Anbeterinnen des Blutes Christi gehört, wurde eine Schliessung auf 2024 ins Auge gefasst. «Dieser Termin wurde später um ein Jahr nach hinten verschoben. Aber Anfang Juli ist es nun endgültig so weit, dass die Schule schliesst», sagt Schulleiter Paul Koch.
Bis zum Beginn des kommenden Schuljahres sind die neuen Gebäude im Mühleholz bereit für den Einzug der 82 Jugendlichen, von denen 54 die Sportschule auf dem Niveau Oberschule, Realschule oder Gymnasium besuchen, und der 13 Lehrpersonen. Hinzu kommen weitere Lehrkräfte, beispielsweise für Religion, Sprachassistenz, Musik oder Schulsport, die stundenweise gearbeitet haben und ihren Unterricht künftig auch im Mühleholz halten werden. Wie die Raumzuteilung der alten und neuen Gebäudeteile für die Sportschule, die Realschule und Oberschule genau aussehen wird, ist derzeit noch in Ausarbeitung.
Die Aspekte eines grossartigen Schullebens
«Der Schulsport bezieht sich bei uns nur auf die Realschüler, und wir sind der Gemeinde sehr dankbar, dass wir dafür stets die Hallen und den Aussenbereich im Schulzentrum Resch benutzen durften», sagt Sportschulkoordinator Roman Mohr. Die Sportschülerinnen und -schüler, die in Schaan den Unterricht besuchen, trainieren hingegen mit ihren jeweiligen Vereinen und Verbänden grösstenteils auf externen Anlagen. «Wir haben an unserer Schule in manchen Jahren schon reine Sportklassen geführt und manchmal die Schülerinnen und Schüler durchmischt. Viele von ihnen haben in den vergangenen Jahren nach der dritten oder vierten Klasse den Übertritt ins Gymnasium geschafft. Es freut uns jeweils sehr zu hören, dass unsere Abgängerinnen und Abgänger meist eine gute Arbeitshaltung zeigen und später anspruchsvolle Berufe erlernen oder die Matura ablegen.»
Trotz unterschiedlicher schulischer Niveaus haben die Sport- wie Realschüler in Schaan viele Gemeinsamkeiten. «Wir waren mit ihnen und ihren Eltern an unserem Standort etwas verwöhnt. So waren die meisten Schülerinnen und Schüler fast immer sehr angenehm im Lern- und Sozialverhalten», sagt Paul Koch. «Wichtige Bausteine waren dabei auch der familiäre Rahmen und die Übersichtlichkeit der kleinen Schule mit ihren kurzen Wegen. Die Lehrpersonen sind in der Regel über viele Jahre bei uns geblieben. Wir haben im Lehrpersonenteam einen grossartigen Zusammenhalt und freuen uns, dass praktisch alle geschlossen nach Vaduz wechseln.» Auch die Zusammenarbeit mit den Klosterschwestern als Vermieterinnen und die technische Ausstattung lobt Paul Koch ausdrücklich. «Entsprechend verlassen wir unseren Standort in Schaan nicht unbedingt gerne.»
Damit Umzug und Neuanfang in Vaduz aber gut funktionieren, arbeiten die Lehrpersonen und Schulleitungen seit etwa einem Jahr zusammen. «Eine Fusion von zwei Realschulen und dazu die Neuorganisation der Sportschule sind keine einfachen Aufgaben. Doch aufgrund der noch andauernden Vorbereitungen sind wir guter Dinge, dass es auch am neuen Standort rund laufen wird», sagt Paul Koch. Zuvor werden er, Roman Mohr, die weiteren Lehrpersonen und die Jugendlichen sich zum Ende des Schuljahres im Rahmen einer internen Feier vom Schulstandort Schaan verabschieden.
Bild: Die Lehrkräfte der Real- und Sportschule Schaan / Foto: Brigitt Risch