Aufgefrischt starten die Gräben in den Frühling
Der Frühling ist da und mit ihm widmet sich der Werkhof wieder vermehrt den Grünanlagen in der Gemeinde. Doch auch in der Zeit, als Flora und Fauna im Winterschlaf ruhten, waren die Mitarbeitenden stets auf Achse. Unter anderem mussten rund 20 Kilometer Grabenböschungen gemäht werden.
Specki-, Stadt-, Wäsch-, Grenz-, Grossriet-, Industrie-, Rietgarta-, Badudaweg- und Pfaffamadgraba haben auf dem Schaaner Gemeindegebiet eine Gesamtlänge von rund 20 Kilometern. Die Pflanzen, die an den Grabenrändern wachsen, verdorren im Winter und müssen auf beiden Seiten der Gewässer zurückgeschnitten werden, damit sie im folgenden Frühling wieder optimal nachwachsen können. «Von Dezember an sind wir regelmässig mit der gesamten Belegschaft mit dieser Arbeit beschäftigt. Je nach Witterung kann dies bis in den März dauern», sagt Werkmeister Ralf Bieberschulte. «Je nach Witterung» bedeutet einerseits, dass der Werkhof auch für den Winterdienst auf den Gemeindestrassen zuständig ist. Muss häufig Schnee geräumt oder gegen Eisglätte vorgegangen werden – was in diesem Jahr kein Thema war –, verzögern sich die Arbeiten an den Gräben. Andererseits sollte es aber auch nicht zu nass sein, wenn diese Aufgabe angegangen wird. «An vielen Stellen können wir mit dem Traktor und einem speziellen Grabenmesser vormähen. Ist der Boden zu nass, sinkt das Fahrzeug aber ein», sagt der Werkmeister.
Doch vieles bleibt trotz dieser Unterstützung Handarbeit. «Manche Abschnitte sind für den Traktor gar nicht zugänglich. Dort erfolgt das Mähen mit der Stangenheckenschere. Mit dieser müssen wir aber auch die Pflanzen abmähen, die das Grabenmesser stehengelassen hat.»
Rund 1000 Stunden Arbeit im Hang
Dass die Schaaner Gräben im Winter gemäht werden, liegt erst in zweiter Linie daran, dass weniger andere Arbeit anfällt. Denn die Werkhofmitarbeitenden leeren während des ganzen Jahres zweimal wöchentlich die öffentlichen Abfallkübel und Robi-Dogs auf dem Gemeindegebiet, die Maschinenpflege fällt auch im Winter an und Veranstaltungen, insbesondere die Fasnacht, nehmen ebenfalls viel Vor- und Nachbereitungszeit in Anspruch. «Im Winter ruht aber die Tier- und Insektenpopulation an den Grabenböschungen», erklärt Ralf Bieberschulte. «So stören wir die Kleinlebewesen dann nicht – und sie kommen auch uns nicht in die Quere.»
Dennoch macht die Pflege der Grabenböschungen mit 1000 Mannstunden den Löwenanteil der Winterarbeit aus. «Im Hang zu arbeiten ist natürlich körperlich anstrengend. Darüber beschwert sich aber niemand. Es gehört einfach zu unserem Jahresablauf. Und schon mit dem beginnenden Frühling kehrt wieder viel Abwechslung in unseren Berufsalltag ein», sagt Ralf Bieberschulte. «Darauf freuen wir uns schon.»
Foto: Brigitt Risch