
Der Lindagarta – Dorfgarten mit zwei Bereichen
Bald wird der Schaaner Dorfkern durch einen weiteren stimmungsvollen Begegnungsraum bereichert: Ab August entsteht neben dem Haus zur Linde – inmitten des dicht bebauten Bahnhofdreiecks – eine grüne Oase. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 25. März 2025 das Projekt Lindagarta sowie den Kredit für die Umsetzung der ersten Etappe genehmigt.
Die Vision von Kohler Landschaftsarchitektur, in Schaan einen Dorfgarten zu verwirklichen, hat nicht nur die Jury des Studienauftrags «Lindagarta» Ende Dezember überzeugt, sondern auch den Gemeinderat. Und so erhielt das Landschaftsarchitekturbüro aus Bad Ragaz das «Go», das Projekt weiter und im Detail zu bearbeiten. «Das Ergebnis fügt sich auf natürlich Weise in seine bebaute und unbebaute Umgebung ein», sagt Marion Risch, Hochbauleiterin der Schaaner Gemeindeverwaltung. «Der Entwurf ist räumlich in sich geschlossen, gleichzeitig aber auch zu allen Seiten hin offen und einsichtig. Er erfüllt die Anforderungen verschiedener Generationen und damit die Vorgaben der Gemeinde, beispielsweise durch Sitzgelegenheiten, Beschattung, Spielmöglichkeiten für Kinder sowie Wasserelementen.»
Der Gemeinderat sieht dies genauso und hat in seiner März-Sitzung das vorliegende Projekt sowie den dazugehörigen Kredit in der Höhe von 850'000 Franken für die Umsetzung der ersten Etappe genehmigt.
Ein geometrischer Garten mit zwei Bereichen
Das beauftragte Landschaftsarchitekturbüro sieht in seinem Projekt einen geometrischen Garten vor, der zwei Erholungsflächen bietet. Der äussere Bereich gegen Norden und Osten wird von einem Baumsaum mit einheimischen Arten umfasst. Dabei lädt die sich dort befindende chaussierte Fläche, die von einem lichten Baumdach überschattet wird und über Sitzangebote verfügt, zum Boule-Spielen ein, bietet sich aber auch als Treffpunkt für die Jugend an.
Im Inneren hingegen findet sich der eigentliche Garten, der von niedrigen Hecken umsäumt wird und dessen Bepflanzung mit Zierbäumen und Staudenflächen übers Jahr hindurch Farbe ins Spiel bringt. Die westliche Weidenhecke überrascht als Highlight im Innern mit einem Tunnel, der Kindern als spannendes Spielelement dienen kann. Für die besondere Aufenthaltsqualität im Herzen des Gartens sorgen eine Sitz- und Liegebank aus Holz, ein Trinkbrunnen sowie ein Wasserkanal mit Sandspielfläche und einfache Spielmöglichkeiten. Und an lauen Sommernächten soll eine Girlandenbeleuchtung eine atmosphärische Stimmung versprühen.
Ein Projekt mit mehreren Etappen
Geplant ist die Umsetzung des Lindagarta in mehreren Phasen. In der ersten Etappe, die im August 2025 beginnt, bleibt der Anbau, der das ehemalige «Haus Weilenmann» umgibt und in dem sich ein Gastronomiebetrieb befindet, erhalten. Sobald die Umgebungsarbeiten auf der östlich davon gelegenen Fläche bis zum Haus der Linde abgeschlossen sind, kann im Herbst mit dem Setzen der Bäume begonnen werden. «Die vorgeschlagene Vegetation und die Materialisierung berücksichtigen dabei aktuelle Anforderungen an Artenvielfalt und Regenwassermanagement», sagt Marion Risch. «Das Oberflächenwasser wird gezielt genutzt, statt in die Kanalisation abzufliessen. Dank einer Kombination aus durchlässigen Böden, Grünflächen, Versickerungsmöglichkeiten und Wasserspeichern werden ausserdem Hitzeinseln vermieden, was für ein angenehmes Mikroklima sorgt.»
Die Arbeit des Landschaftsarchitekturbüros ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Denn wenn der Mietvertrag für den erwähnten Anbau im Jahr 2030 ausläuft, wird die Gemeinde dieses Objekt rückbauen. Der Lindagarta wird dann in einer zweiten Etappe nördlich entlang des ehemaligen «Haus Weilenmann» weitergeführt. «Wie der Garten in seinem Endausbau aussehen wird, ist in der Studie von Kohler Landschaftsarchitekten bereits skizziert. Die Details dazu werden noch ausgearbeitet», sagt Marion Risch. Die Bevölkerung darf sich jedenfalls auf das Resultat freuen. Denn nach Umsetzung des grünen Freiraums wird der Lindagarta nicht nur den Menschen als Erholungsraum dienen, sondern auch Kleinstlebewesen Unterschlupf bieten. Lebensqualität trifft Biodiversität – was will man mehr?
(Auftaktbild: Auszug aus Film Julian Konrad Media Est.)