Aktionsplan als Kompass auf dem Weg zur «Kinderfreundlichen Gemeinde»
Dass die Gemeinde Schaan das UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» anstrebt, ist bekannt. Unter anderem wurden dafür bereits zwei Partizipationsveranstaltungen für Kinder durchgeführt. Doch was hat sich in der Zwischenzeit noch getan, um dem Ziel näher zu rücken? Ein Überblick über den Stand der Dinge.
Nach der Durchführung der Kinderkonferenz im April und der Organisation des Mitwirkungstags im Juni hat die Arbeitsgruppe Treffen mit denjenigen Schülerinnen und Schülern der Gemeindeschulen vereinbart, die weiterhin an den zwei auserwählten Projekten «Lasertag» und «Sportburg/Trampolinpark» mitwirken wollen. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf grundlegende Fragen gelegt wie: Was braucht es für die Umsetzung? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Wer ist wofür verantwortlich? Wo soll was stattfinden? Und wie wird es beworben? Ziel ist es, dass die zwei Projekte im kommenden Jahr realisiert werden. Dies bedingt allerdings, dass geeignete Lösungen für ihre Umsetzung gefunden werden und die beteiligten Kinder weiter mit so viel Elan dabei sind wie bisher.
Ähnlich den Partizipationsevents für die Kinder sind 2023 zudem die ersten Beteiligungsveranstaltungen für Jugendliche geplant. Dann hat auch diese Altersgruppe die Gelegenheit, sich mit ihren Ideen und Wünschen einzubringen, woraus wieder neue Projekte entstehen werden.
Ein Kompass für die kommenden vier Jahre
Neben der konkreten Projektarbeit mit Kindern hat sich die Arbeitsgruppe im Herbst intensiv mit der Erstellung eines Aktionsplans für die Jahre 2032 bis 2026 befasst. Dieser stellt einen weiteren wichtigen Baustein auf dem Weg zur Erlangung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» dar und bietet sozusagen den Kompass für das künftige Handeln. Inhalt des Aktionsplans sind konkrete Ziele und Massnahmen auf kommunaler Ebene, die von der Gemeinde selbst gesetzt werden.
Grundlage für die Erarbeitung des Plans war die Standortbestimmung aus dem Jahr 2021. Das Resultat fiel insgesamt sehr positiv aus. Die Gemeinde setzt sich bereits heute in vielen Bereichen vorbildlich für die junge Generation ein. Dennoch kristallisierten sich bei der Standortbestimmung einige Handlungsfelder mit Verbesserungspotenzial heraus – vor allem beim Einbezug von Kindern und Jugendlichen auf Politik- und Verwaltungsebene.
Dementsprechend sehen die Schwerpunkte im Aktionsplan aus. Neun konkrete Massnahmen sollen in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden:
- Die gemeindeinternen Strukturen zur Organisation von Kinder-, Jugend- und Familienfragen werden optimiert.
- Es wird eine Koordinations- und Kontaktstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen geschaffen.
- Politik und Verwaltung informieren Kinder und Jugendliche in altersgerechter Sprache und über geeignete Kommunikationswege.
- Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen wird ermöglicht und gefördert. Dabei werden bei entsprechenden Anlässen und Projekten alternierend im jährlichen Wechsel die Kinder und die Jugendlichen berücksichtigt.
- Das Kindermitwirkungsprojekt «Sportburg/Trampolinpark», das an den Partizipationsanlässen im Frühjahr/Sommer 2022 entwickelt worden ist, wird umgesetzt.
- Das Kindermitwirkungsprojekt «Lasertag», das an den Partizipationsanlässen im Frühjahr/Sommer 2022 entwickelt worden ist, wird umgesetzt.
- Der politischen Bildung wird bereits im Primarschulalter Gewicht beigemessen.
- Kinder und Jugendliche werden bei der Gestaltung der Schaaner Infrastruktur – wie beispielsweise bei Spielplätzen – miteinbezogen.
- Das Thema «Sichere Schulwege» wird mit neuen baulichen Massnahmen und Aktionen weiter vorangetrieben.
Ziel: Verleihung des Labels im Frühling
Nach der Verabschiedung im Gemeinderat im November wurde der Aktionsplan bei UNICEF Schweiz/Liechtenstein eingereicht. Ende Januar erhält die Gemeinde dann Besuch von einer externen Evaluatorin. Während des Evaluationstages besichtigt diese verschiedene Verwaltungsstellen und Einrichtungen der Gemeinde, um sich ein Bild von Schaans Kinderfreundlichkeit und seinem diesbezüglichen Entwicklungsplan zu machen. Aufgrund des Evaluationsberichts entscheidet UNICEF anschliessend über die Verleihung des Labels. Läuft alles nach Plan, geht diese noch im Frühling 2023 vonstatten.