650 000 Liter Wasser als Reserve für die Feuerwehr
Im Fall eines Waldbrands hätte die Schaaner Feuerwehr in grossen Teilen des Gemeindegebiets bisher nicht nur mit den Flammen zu kämpfen gehabt, sondern auch mit einem logistischen Problem. Denn wie gelangt sie möglichst ortsnah und schnell an so grosse Mengen Wasser? Der neue Löschwasserteich beim Fürstenweg schafft Abhilfe und sorgt für zusätzliche Sicherheit. Und zu alledem profitiert davon auch die Natur.
«Bei einem möglichen Brand in der Umgebung des Forstwerkhofs hätten wir das Löschwasser bisher von letzten Hydranten am Dorfausgang über eine Strecke von 920 Metern aufwärts pumpen müssen. Um den nötigen Druck sicherzustellen, hätten wir ausserdem zwei Leitungen, insgesamt also über 1800 Meter Schlauch, und mehrere Motorspritzen gebraucht», sagt Feuerwehrkommandant Alex Steiger. Neben dem Zeitaufwand hätte dies auch erhebliche personelle Ressourcen gebunden. Abgesehen von diesem konkreten Beispiel haben die Arbeiten am landesweiten Waldbrandkonzept in den vergangenen Jahren gezeigt, dass auf den rheintalseitigen Hanglagen nordwärts von Schaan sehr wenige das ganze Jahr wasserführende Gerinne vorhanden sind, die auch zu Löschzwecken genutzt werden können.
Ein grosses Gebiet besser geschützt
Die für die Feuerwehr unbefriedigende Situation konnte inzwischen mit dem Bau eines Löschteichs gelöst werden. Dies hat sich angeboten, da das Wasser der ganzjährig ergiebigen Efiplanken- und Wisselerquellen über eine Druckleitung zum Wasserkraftwerk Wisseler geleitet und dort verstromt wird. Danach ist ein Teil des Wassers zu hart, um als Trinkwasser genutzt zu werden. Es wird daher oberirdisch über den Schlammsammler der Krüppelröfi zum Schlammsammler der Efisalfröfi geleitet, wo es versickert. «Dieses Wasser speichern wir nun in einem Löschteich im Bereich des Fürstenweges südlich des Forstwerkhofs, statt es einfach versickern zu lassen. Das schafft eine Löschwasserreserve an einem idealen Standort», sagt Alex Steiger. «Zum Forstwerkhof wären beispielsweise nur noch 300 Meter Schlauch nötig.»
Mit der besagten Reserve kann die Feuerwehr ein sehr grosses Einzugsgebiet von Schaan bis nach Nendeln und auf die Höhe von Planken mit Löschwasser versorgen. «Ausserdem ist der Teich mit seinem Fassungsvermögen von 650'000 Litern so konzipiert, dass ihn verschiedene Arten von Löschhubschraubern bis hin zum Superpuma zur Wasseraufnahme nutzen können.» Dies war nötig geworden, da der bis vor zwei Jahren für solche Zwecke vorgesehene Teich unterhalb der Landstrasse bei der Forstrüfe aufgrund von Biberschäden sehr stark verkleinert wurde und nun für eine Wasseraufnahme nicht mehr geeignet ist.
Eine neue Wasserfläche und ein neuer Bach
Der Löschteich wurde aber auch so konzipiert, dass er sich ideal ins Gelände einfügt und optisch gut in die Umgebung passt. Von der zusätzlichen Wasserfläche profitieren diverse Tierarten. Nach der Befüllung des Teichs entsteht durch das überlaufende Wasser ausserdem ein zusätzliches Bächlein, das durch den Wald weiterhin oberirdisch in die Efiplankenrüfe geführt wird. Bei der Gestaltung des Wasserlaufs können zudem diverse kleine Wasserstellen und Feuchtzonen gestaltet werden, sodass der gesamte Natur- und Waldraum eine Aufwertung erfährt.
Fotos: Brigitt Risch, zvg